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Pop und Kultur

Megan Thee Stallion, Künstlerin der Stunde?

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
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Martin BöttcherFreitag, 27.11.2020

Viel war in letzter Zeit zu lesen über Megan Thee Stallion, die Rapperin aus dem texanischen Houston. Anlass, natürlich, ihr erstes „richtiges“ Album Good News. Megan Thee Stallion hat darauf einiges zu sagen. Was genau? Das ist selbst für Menschen, die ganz gut Englisch können, aber keine Native Speaker sind, gar nicht so einfach zu verstehen. Aber es ist trotzdem die ganze Zeit klar, um was es geht: Selbstermächtigung, Sex, den Körper, das (Zusammen-)Leben. Es gibt eine ganze Reihe von Artikeln im deutschen Feuilleton über Megan Thee Stallion, da werden ihre Themen, aber auch ihre jüngere Geschichte ausführlich erklärt – Daniel Gerhardt tut das in der Zeit, Andreas Borcholte für den Spiegel, Nadine Lange für den Tagesspiegel. Das sind alles interessante, gut geschriebene Artikel, in denen über die Musikerin hinaus wichtige Dinge erzählt werden. Über ihnen kreist die These, Megan Thee Stallion sei so etwas wie die Künstlerin der Stunde. Zum Teil stimmt das natürlich, ihre Themen passen zur Zeit, sie ist erfolgreich, sie hat krasse Kollaborationen am Start und dazu auch noch eine etwas verwirrende Geschichte, die mit einem Schuss in ihren Fuß zu tun hat. Was bei der Story von Megan als Künstlerin der Stunde aber ein bisschen untergeht: Musikalisch ist das Album gar nicht so gut. Das ist ein bisschen so, als würde man eine Kinokritik lesen über den besten Film des Jahres und sich dann im Kino ärgern müssen, weil er unscharf gefilmt wurde.

Der hier gepiqte Johann Voigt hat es in seinem Artikel für die taz allerdings vermieden, die 25-Jährige zu sehr zu loben, er weist ausdrücklich darauf hin, dass die Produktionen der Tracks zum Teil sehr zu wünschen übrig lassen. 

Und nun? Ich würde empfehlen: Das Album hören, sich selbst eine Meinung bilden, dann alle vier hier erwähnten Artikel lesen. Am Ende ist man schlauer, versprochen!

Megan Thee Stallion, Künstlerin der Stunde?

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Kommentare 3
  1. Yvonne Franke
    Yvonne Franke · vor fast 4 Jahre

    Ich habe gerade mal meinen 20-jährigen Sohn angeschrieben und nach seiner Meinung zu Megan Thee Stallion befragt. Seine Antwort: "Glaube bei ihr ist es so, dass die Leute unbedingt nen tieferen sinn in der Musik finden wollen, der aber gar nicht unbedingt da ist." Aber warum?

  2. Andreas Schabert
    Andreas Schabert · vor fast 4 Jahre

    Stimmt, habe mich auch gewundert, dass das Album überall gehypt wird, und ich es aber ganz schnell wegen Langeweile ausschalte.
    Zeitgeist lässt grüßen. Ist mir ziemlich unverständlich, dass zB im Spiegel trotz einer musikalisch mittelmäßigen Bewertung dennoch Auszeichnung „Album der Woche“ und 8.5/10 Punkten gegeben werden, normalerweise bekommen das nur echte Highlights. Zitat Spiegel:
    „Diese durchgängig perfekten Pop-Hooks helfen auch über eine gewisse Eintönigkeit des Albums hinweg. Megan Thee Stallion hat viel zu sagen, entsprechend unspektakulär bis sparsam effizient sind die Beats: Kick, Snare, Bass, Zischelzischelzischel-Percussion, Soul- oder Classic-Rap-Sample, fertig ist der zwischen Neunzigerjahre-Schule und modernem Trap dahinratternde Track.“

    Ist jetzt halt ein Kommentar von einem old white man...der farbige Musik liebt.

    1. Malcolm Ohanwe
      Malcolm Ohanwe · vor fast 4 Jahre

      Schwarze Musik. :)

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