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Jahrgang 1978, Journalistin und Autorin. Sie studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte in Bochum.Texte von ihr wurden unter anderem in der FR, FAZ, auf ZEIT ONLINE und in der Neuen Rundschau veröffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Pop. Kultur und Kritik, für die sie regelmäßig über Pop und Kunst schreibt. Außerdem ist die Mitglied der Redaktion von 10nach8, eine Kolumne und ein Autorinnen-Kollektiv bei ZEIT ONLINE.
Die Worte "zerfielen mir im Munde wie modrige Pilze", legt Hugo von Hofmansthal in seinem berühmt gewordenen literarischen Essay "Der Brief" seinem fiktiven Charakter Lord Chandos in den Mund. Dieser Brief ist seit 1902 das Beispiel für Sprachkritik und für mich seit der Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft 1998 das Bild, an das ich mich erinnere, wenn mir die zerstörerische Sorgfalt, die das Schreiben sein kann, bewusst wird. Denn beginnt man die Worte zu wiegen und gegen die Sprachgewohnheiten anzuschreiben, zerfallen die meisten Sätze, erscheint so vieles nur noch Floskel, Plattitüde oder Hülse. Man hütet sich davor, mit XYZ auf Augenhöhe zu sprechen, oder sich vor Herausforderungen stehen zu sehen, aber legt ständig Vergammeltes in fremde Münder.
Deutschlandfunk Kultur hat in der Reihe "Kalt-Deutsch" Schriftstellerinnen und Schriftsteller gebeten, ihre sprachlichen Reizworte zu "mikroskopieren". Inger- Maria Mahlke spricht über das Wort Absaufen, Kathrin Röggla über Gesprächsabbruch. Maxim Biller hat sich "verhandeln" ausgesucht. Ich teile seine Meinung, dass das aus den Geisteswissenschaften herüber geschwappte Wort hier wie dort aus Bequemlichkeit eingesetzt wird. Und finde seine daraus abgeleitete Schlussfolgerung über den Sinn von Literatur schön:
"Schriftsteller, finde ich, sind aber keine Richter. Sie verhandeln absolut gar nichts, sie halten über niemanden Gericht und sie erörtern nicht einmal – wenn man die etwas weichere Bedeutung des Wortes „verhandeln“ nimmt – eine Frage oder ein Problem. Sie erzählen nur, nicht mehr und nicht weniger. Sie erzählen einfach nur davon, wie es ist, ein Mensch zu sein, obwohl man sich das gar nicht ausgesucht hat, sie erzählen, wie es ist, mit all den anderen Menschen auszukommen, die sich auch die ganze Zeit wundern, warum sie hier sind, und dass bei diesem ganzen Durcheinander aus totaler Freiheit und noch totalerer Fremdbestimmtheit Millionen von aufregenden Geschichten rauskommen, ist das Beste und wahrscheinlich auch das Einzige, was man über den Sinn von Literatur sagen kann."
Quelle: Maxim Biller deutschlandfunkkultur.de
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