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Zeit und Geschichte

25 Jahre nach den Morden von Solingen: Die Rückkehr des Hasses

Moritz Hoffmann
Freier Historiker. Zeitgeschichte, Digitale Public History. Verantwortlich für @digitalpast und @9Nov38.
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Moritz HoffmannMittwoch, 30.05.2018

Für viele der Anfang bis Mitte der 1980er Jahre Geborenen gibt es einen gemeinsamen Erinnerungsort der ersten negativen Erschütterung des unsere Leben umgebenden Systems: Den Brandanschlag von Solingen. Dass Menschen, darunter Kinder, so alt wie wir selbst, einfach so starben, weil sie so aussahen wie so viele Kinder unseres Alters, aber nicht so, wie sich das eine Hand voll Rechtsextremer wünschte, war in der Welt kindlicher Naivität vorher nicht vorgesehen.

25 Jahre ist das nun her, und es hat sich tief in die Psyche dieses Landes eingegraben - so tief, dass heute Vertreter der Bundesregierung und der türkischen Staatsregierung nach Solingen kamen und nur vom Regen an ihren Reden gehindert wurden. 

Solingen war auch der (zweite) empirische Beweis dafür, dass Appeasement bei Nazis nicht funktioniert: Wo die etablierte Politik einen Kompromiss sieht, sehen diese nur gewonnenen Boden für die nächste Offensive. Die Umgestaltung des juristisch-poetischen Grundgesetzartikels "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht" in ein Wortungetüm von Einschränkungen führte eben nicht zur Befriedung der deutschen Fremdenfeindlichkeit, sondern zur Legitimierung genau jener. Es ist zum Verzweifeln, dass dieses fehlerbehaftete Denken nicht vor 25 Jahren aufgegeben wurde, sondern aktueller ist denn je - wie Heribert Prantl hier lesenswert rekapituliert.

25 Jahre nach den Morden von Solingen: Die Rückkehr des Hasses

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