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Robert Gast ist Diplomphysiker und arbeitet als Redakteur für »Spektrum.de« und »Spektrum der Wissenschaft«. Nach dem Studium war er zunächst Stipendiat der »Initiative Wissenschaftsjournalismus«, dann Volontär der »Süddeutschen Zeitung«. Als freier Journalist hat er unter anderem für die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« und die »ZEIT« geschrieben. Bei der »Süddeutschen Zeitung« und der »Neuen Zürcher Zeitung« war er Redakteur. Für seine Artikel wurde er mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus (Kategorie Nachwuchs) und dem Journalistenpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung.
Der Nachweis von Gravitationswellen ist die wichtigste Physiker-Entdeckung der vergangenen Jahre. Die winzigen Vibrationen der Raumzeit sind eine Vorhersage von Einsteins Relativitätstheorie aus dem Jahr 1915. Sie entstehen, wenn irgendwo im Weltall gigantische Massen kollidieren, beispielsweise Schwarze Löcher. Im Februar 2016 meldeten Forscher des amerikanischen LIGO-Observatoriums, erstmals einen solchen Crash anhand seiner Gravitationswellen nachgewiesen zu haben.
Bald darauf meldeten sich jedoch Kritiker zu Wort: Eine dänische Forschergruppe hatte versucht, die extrem komplizierte Analyse des LIGO-Teams nachzuvollziehen, war dabei jedoch auf Unstimmigkeiten gestoßen. So schien es rätselhafte Korrelationen in den Messdaten der beiden unabhängig voneinander arbeitenden LIGO-Interferometer zu geben. Dies deutete für manchen darauf hin, dass die Detektoren mitnichten Gravitationswellen nachgewiesen hatten, sondern von einem irdischen Störsignal in die Irre geführt worden waren.
Steckte hinter der großen Sensation also nur ein Messfehler? Noch im Oktober dieses Jahres wärmte der New Scientist diese Theorie in einer großen Titelgeschichte auf und säte weitere Zweifel. Nun haben zwei unabhängige Expertengruppen der Analyse der dänischen Kritiker auf den Zahn gefühlt, wie Natalie Wolchover in einem ausgewogenen Text im Quantamagazine berichtet. Demnach haben die Dänen wohl nicht sauber gearbeitet, selbst Fehler gemacht und sich mit ihrer Kritik letztlich zu weit aus dem Fenster gelehnt.
LIGO dürfte damit rehabilitiert sein. Das Großprojekt ist allerdings selbst nicht ganz unschuldig an der Kontroverse. So haben die Wissenschaftler in ihrer mittlerweile berühmten Erstveröffentlichung ein verfälschtes Diagramm verwendet, das nicht die tatsächlichen Messdaten zeigte, sondern eine per Hand geschönte Variante. Das soll den Dänen aufgefallen sein, woraufhin sie sich – offenbar etwas zu eifrig – dranmachten, den Fehler in der Analyse zu finden.
Quelle: Natalie Wolchover Bild: Nick Kempton for ... EN quantamagazine.org
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danke für dies piq! "kontroverse" ist fast etwas zu stark, eigentlich ist es eher die ganz normale auseinandersetzung, die es bei wichtigen entdeckungen stets gibt (nicht nur in der physik). natalie wolchovers text gibt da einen guten einblick in den diskussions-prozess, der ja nicht einfach per abstimmung entscheidbar ist. und ja, es ist gut, daß die "unstimmigkeiten" angesprochen werden!