Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Feminismen

Evolutionsbiologen im Kampf gegen die Gleichstellung

Theresia Enzensberger
Journalistin und Herausgeberin des BLOCK Magazins
Zum User-Profil
Theresia EnzensbergerDienstag, 10.10.2017

Heute mal ein Piq zum hören: Dieses Feature auf Deutschlandfunk Kultur über Evolutionsbiologie und Gleichstellung. Axel Meyer und Ulrich Kutschera gehören zu den Vertretern ihres Fachs, die aktiv gegen die Gleichstellung sind, was ja an sich schon mal seltsam klingt, denn man sollte doch meinen, für "Gleichstellung" sind erst einmal alle. Meyer hält es aber nicht einmal für nötig, wie andere pseudowissenschaftliche "Provokateure" von "Gleichmacherei" zu sprechen, wenn er davon redet, dass es doch natürlich sei, wenn Frauen ältere Männer mit Porsche attraktiv fänden (wann wird diesen Leuten eigentlich die Professur aberkannt?).

Gaby Mayr interviewt aber nicht nur diese seltsame Spezies, sie fragt auch bei anderen Evolutionsbiologen nach. Diethard Tautz, der am Max Planck Institut über Mäuse forscht, warnt davor, wissenschaftliche Studienergebnisse über Tiere auf Menschen anzuwenden (Meyer und Kutschera forschen über Pflanzen, Bakterien und Fische), und weist auf die kulturelle Evolution hin, die ja auch stattfindet. 

Der Beitrag ist deshalb so gut, weil er nicht bei den ideologischen Fragen halt macht, sondern sich ziemlich tief in die wissenschaftliche Materie begibt – und auch erklärt, warum so oft Studien verkürzt über populärwissenschaftliche Kanäle verbreitet werden, warum es bei der Methodik manchmal hapert, und warum auch Wissenschaftler von ihren eigenen Stereotypen an Objektivität gehindert werden. 

Evolutionsbiologen im Kampf gegen die Gleichstellung

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 19
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor 7 Jahren

    Ich stimme mit der Autorin überein, dass, wer über Zebrafische forscht, auch nur zu Zebrafischen Relevantes zu sagen hat. Alles weitere ist seine unmaßgebliche Meinung.
    Warum aber zurück polemisieren?
    Meyer sagt z.B. nirgendwo, dass junge Frauen auf Sex mit alten Porschefahrern stehen.
    Er sagt implizit, dass eine Frau sogar Sex in Kauf nimmt, um am Sozialstatus des Alten zu partizipieren. Explizit, dass Sex soziologisch ein Zahlungsmittel ist.
    Wenn man das herausstellt, sieht man deutlich, dass eine kulturhistorische Erklärung mindestens so plausibel ist, wie eine evolutionsbiologische. Sogar näher liegend.
    Diese Tatbestände herauszuarbeiten wäre für mich die Aufgabe eines Piqers.
    Oder sind das gar keine Tatbestände? Funktioniert 50 Shades of Grey auch ohne Milliardär?
    Bei allem Verständnis für den Ärger: ich habe den Eindruck gewonnen, dass sich bei Piqd solche Repliken häufen, die gar nicht erst mit Sachverstand auf die Gedankengänge eingehen, sonder sie polemisch „abfertigen“.
    Das kann ich auch bei Facebook haben.

    1. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 7 Jahren

      „Junge Frauen stehen auf Sex mit alten Porschefahrern.“ ist eine Zusammenfassung Mayrs. Frau Enzensberger möchte Meyer nur seinen Professorentitel aberkennen: den hat er vermutlich für Zebrafischforschung bekommen und er müsste für eine Aberkennung auf diesem Gebiet dilettieren...

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 7 Jahren

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Hier führt Meyer seine Gedanken übrigens aus https://www.nzz.ch/feu...

    3. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor 7 Jahren

      @Dirk Liesemer Dank für den Link!
      Meyer ist offensichtlich naiver Realist. Er glaubt an eine voraussetzungslose Wahrheit und ist sich dieses Glaubens nicht bewusst. Dass auch er intentional denkt (und nicht objektiv) zeigt sich an der Behauptung, gender-neutrale Erziehung sei normativ (und die bisherige nicht, weil „natürlich“). Das wäre sie nur, wenn Jungens gezwungen würden, mit Puppen zu spielen! Das sollte natürlich nicht passieren... Ansonsten bleibt es ein Zirkelschluss: es ist natürlich, dass Jungs mit Autos und Mädchen mit Puppen spielen, deshalb müssen sie auch so erzogen werden, und dann erweist es sich ja, dass es natürlich ist...
      Trotzdem sollte m.E. ein*e Piqer auf die von ihm zitierten Forschungsergebnissen eingehen und sollte nicht davon ablenken und ihn wegen seiner Privatmeinung als inkompetenten Trottel hinstellen. Viele Argumente wären in Meyers Darstellung ja noch zu entkräften...

  2. Moritz Orendt
    Moritz Orendt · vor 7 Jahren

    Wie steht ihr denn zu dieser Dynamik? Stimmt diese Beobachtung eurer Meinung nach?

    "Frauen wollen ja auch starke Männer, die reich sind und die Sicherheit bringen können. Warum fahren denn alte, graue Männer mit Porsches durch die Gegend? Weil junge Frauen auf solche Männer ansprechen. Und Männer kriegen den Sex, den sie mit ihrem Porsche bezahlen."

    Ich sehe das schon regelmäßig. Als Mann ohne Porsche lassen mich vor allem die jungen Frauen neben den alten Herren immer sehr ratlos zurück.

    1. Elisabeth Dietz
      Elisabeth Dietz · vor 7 Jahren

      „Die angeblich evolutionsbiologisch festgelegte Kombination alter Mann – deutlich jüngere Frau gibt es durchaus. Ebenso gibt es aber auch den umgekehrten Fall: ältere Frau und jüngerer Mann. Und es gibt mächtige Frauen. Politikerinnen, Monarchinnen, Forscherinnen, Unternehmerinnen. Vielfalt ist womöglich das herausragendste Merkmal der Natur, Anpassung an sich verändernde Verhältnisse ihre Stärke.“ Mehr dazu im oben verlinkten Rundfunkbeitrag.

      Und was die alten Männer mit jungen Frauen angeht, die du regelmäßig beobachtest: Könnte es sich um einen Bestätigungsfehler handeln? Wir neigen dazu, Informationen so auszuwählen und zu verarbeiten, dass sie unsere Erwartungen bestätigen. Es lohnt sich, bewusst dagegen anzugehen.

    2. Alexander Krützfeldt
      Alexander Krützfeldt · vor 7 Jahren

      @Elisabeth Dietz Ist das nicht vor allem eine Milieu-Frage? Mag sein, dass das im "Porsche-Milieu" häufiger ist. in anderen ist es das jedenfalls nicht.

    3. Moritz Orendt
      Moritz Orendt · vor 7 Jahren

      @Elisabeth Dietz Tatsächlich ist meine anekdotische Beobachtung, dass Frauen oft mit älteren Männern zusammen sind durch die Statistik gedeckt. (Ob die dann immer einen Porsche fahren, ist natürlich offen ;-) )

      Hier ist ein Artikel, der die Altersverteilung bei Eheschließungen untersucht: https://www.welt.de/po...

      "Bei den rund 382.000 Eheschließungen des Jahres 2010 waren in mehr als 70 Prozent der Fälle die Männer älter als die Frauen, in neun Prozent waren beide gleichaltrig."

      "Sicher gibt es für den Klassiker "alter Mann sucht junge Frau" viele anthropologische, psychologische, biologische und soziologische Gründe."

      Erklärungen, die mir in sich schlüssig erscheinen:
      1. biologische Uhr tickt anders
      2. gesellschaftliche Akzeptanz

    4. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor 7 Jahren

      Die wichtigere Frage, die hier ja auch gestellt wird, ist meiner Meinung nach: Was sind die Faktoren, die dafür verantwortlich sind? Sind sie gesellschaftlicher Natur (Sozialisation etc), also veränderlich, oder sind sie "naturgegeben", also unveränderlich? Und da ist der Beitrag eigentlich recht eindeutig – selbst der Evolutionsbiologe Tautz spricht ja von "kultureller Evolution".

  3. Elisabeth Dietz
    Elisabeth Dietz · vor 7 Jahren

    Danke! Es ist so anstrengend, immer wieder jedem einzelnen Gesprächspartner die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens auseinanderzusetzen.

    1. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor 7 Jahren

      Ich weiß, es ist auch so schrecklich langweilig!

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Theresia Enzensberger Es ist aber nicht akzeptabel es zu unterlassen finde ich. Da wo die "Klugen" zu träge oder zu abgehoben sind, die jeweils anderen teilhaben zu lassen, geben sie letztlich sich selbst und das wofür sie stehen auf.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Feminismen als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.