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Jahrgang 1986, hat Film und Filmwissenschaft am Bard College in New York studiert und schreibt als freie Journalistin unter anderem für die FAZ, FAS, ZEIT Online, Krautreporter und Monopol. 2014 gründete sie das BLOCK Magazin (www.block-magazin.de), das sie seitdem herausgibt. 2017 erschien ihr erster Roman "Blaupause" beim Hanser Verlag. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Die Franzosen, die verstehen was von Sex. Von Erotik und Lust, von Genuss und vom guten Leben. Die sind nicht so wie die prüden Amerikaner, denen das alles fern liegt. So geht ein deutsches Lieblingsstereotyp. Daher ist es auch kein Wunder, dass der offene Brief, den hundert Frauen, unter anderem Catherine Deneuve und Catherine Millet unterschrieben haben und der in Le Monde erschien (hier auf Deutsch zusammengefasst) besonders in Deutschland sehr wohlwollend aufgenommen wurde – "Endlich sagt mal jemand die Wahrheit", titelt zum Beispiel die WELT.
Deswegen ist es wohltuend, wenn sich jemand diesen Brief genau anschaut und auseinandernimmt, so wie das Lauren Collins vom New Yorker hier tut. Sie geht einige Missverständnisse durch ("Deneuve and her co-signers run through a series of tired arguments, conflating the censure of sexual violence with censorship, and misconstruing #MeToo feminism as 'a hatred of men and of sexuality.'"), aber sie fragt auch: Wie kommt es zu so einem Brief?
Der kulturelle Unterschied zwischen Frankreich und Amerika ist es wohl nicht, denn:
#MeToo and #BalanceTonPorc (“squeal on your pig”), its French analogue, have been as seismic in France as they have been elsewhere; the outpouring of stories has even led to proposals for laws that would introduce fines for street harassment and extend the statute of limitations on assault cases involving minors.Vielmehr macht es Collins an einem (eventuell generationsbedingten) Mangel an Verständnis für das Konzept der Intersektionalität fest, denn der Brief wurde von hauptsächlich bekannten, reichen, weißen Frauen unterzeichnet, die sich vielleicht einfach nicht vorstellen können oder wollen, wie es ist, in einer anderen Position zu sein.
Quelle: Lauren Collins EN newyorker.com
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