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Freier Autor. Seit 2015 im Wissenschafts- und Technikressort von Golem.de. - Raumfahrt, Technik und Naturwissenschaft.
Egal ob im Internet oder im "echten Leben". Das Phänomen des Trolls ist nicht neu. Menschen, die mit Hass und Beleidigungen verbal auf andere Menschen einschlagen, gab es schon immer - und nicht nur Schulhöfe sind ein täglicher Schauplatz des Phänomens. Der wichtigste Unterschied beim Internet ist die räumliche Distanz, die immerhin das Verprügeln erschwert.
Wenn dann der Täter konfrontiert wird, heißt es "War doch nur Spaß! Ich hab ihm doch gar nichts getan!" Egal ob Internet, Schulhof, Mobbing am Arbeitsplatz - ein Ratschlag ist allgegenwärtig: Nicht reagieren. Nicht provozieren. Dann hört das schon auf. "Don't feed the trolls!"
Das Problem? Wer die Erfahrung gemacht hat weiß: Es funktioniert nicht. Überhaupt nicht. Es macht alles nur schlimmer. Die Verantwortung zu handeln wird an die Opfer abgeschoben, weil sich niemand mit den Tätern auseinandersetzen will.
Mike Symonds, besser bekannt als Film Crit Hulk, entlarvt auf The Verge den Satz "Don't feed the trolls" als das was er ist: Die Kapitulation vor aggressiven Menschen, die anderen großen Schaden zufügen und deren Opfer, wenn sie sich gegen die Täter wehren, auch noch zu Schuldigen und Hauptverantwortlichen der Trollerei erklärt.
Dabei gibt es im Internet eine gute Lösung: Aktives Communitymanagement mit klaren Regeln, die hart durchgesetzt werden. Wer andere beleidigt, provoziert oder verbal verletzt, wird von der Plattform verbannt.
Es ist nicht die ultimative Lösung und auch nicht perfekt, aber besser als der Status quo im Internet.
Was fehlt, sind Lösungen für Gemeinschaften, in denen niemand die Wahl hat Teil der Gemeinschaft zu sein oder nicht. Schulen, Universitäten, Arbeitsplätze, Gemeinden, Städte und ganze Staaten. - Hier funktioniert der Rauswurf am Ende nicht. Denn auf diesem Planeten leben wir am Ende alle zusammen.
Quelle: Mike Symonds (Film Crit Hulk) EN theverge.com
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