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Ich gucke Serien und schreibe darüber und zwar zum Beispiel immer samstags in meiner Kolumne "Meine Woche in Serie" bei DWDL.de. Und ich podcaste auch über Serien - in meinen Podcasts "Seriendialoge" und "Seriensprechstunde". Meine zweite Leidenschaft: Innovationsmanagement in Redaktionen. Wer mehr dazu wissen will oder neugierig ist, was ich vor meiner Selbstständigkeit seit Mai 2015 gemacht habe, wird auf meiner Homepage fündig.
Eigentlich ist „Unbelievable“ eine typische Krimiserie: Ein Verbrechen passiert, die Polizei ermittelt, mehrere Hindernisse tauchen auf, es gibt falsche Verdächtige, am Ende wird ein Täter gefunden. Doch obwohl die Netflix-Serie einem bekannten Muster folgt, ist sie doch etwas Besonderes: Denn sie zeigt, wie man das Thema Vergewaltigung angemessen in einer Serie umsetzen kann. Allzu oft habe ich den vergangenen Jahren Serien gesehen, die Vergewaltigungsszenen als Instrument einsetzen - entweder, um Entwicklungen ins Rollen zu bringen oder um einen bestimmten Charakterzug einer weiblichen Figur zu erklären. Auf solche Art eingesetzt, wird das Thema banalisiert, werden die Opfer sogar verhöhnt. „Unbelievable“ hingegen rückt eine Reihe von Vergewaltigungen in den Mittelpunkt, gibt den Opfern und ihren Erfahrungen viel Raum; zeigt zusätzlich, welche strukturellen Probleme es bei der Aufklärung von Vergewaltigungen gibt; und verzichtet auf die Tätersicht in den Gewaltszenen.
Die Serie beruht auf einer wahren Geschichte, die durch zwei Reporter von ProPublica 2015 ans Licht kam (dafür gab's den Pulitzer-Preis). Alles beginnt damit, dass die 18-jährige Marie Adler eine Vergewaltigung anzeigt, im Laufe der Ermittlungen aber Zweifel laut werden, ob sie wirklich Opfer eines Verbrechens wurde.
„Unbelievable“ zeichnet in 8 spannenden und dichten Folgen ein vielschichtiges Bild dieser jungen Frau und etabliert gleichzeitig ein interessantes feministisches Ermittlerinnen-Duo, das von Merritt Wever und Toni Collette großartig verkörpert wird.
„Unbelievable“ ist bei Netflix verfügbar.
Wer vor dem Einschalten mehr wissen will: Ich kann die „Süddeutsche Zeitung“-Kritik von Patrick Heidmann empfehlen, zusätzlich ein Interview mit Showrunnerin und Drehbuchautorin Susannah Grant bei „Vulture“. Und wer mehr von mir darüber lesen will, was beim Umgang mit Vergewaltigung in Serien falsch läuft und was „Unbelievable“ richtig macht, findet meinen Text dazu bei DWDL.de.
Quelle: Netflix Deutschland, Österreich und Schweiz Bild: Netflix youtube.com
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Sehe ich auch so. Die Tat selbst als auch die Vorgänge, der mangelnde Respekt bei der Polizei, die Hilflosigkeit, das folgende Trauma - alles wird sehr realistisch und empathisch, aber eben nicht dramatisch dargestellt. Auch die Ermittlerinnen haben mir sehr gut gefallen, weil sie realistisch und nicht heldenhaft gezeigt werden! Spannend ist es zudem. Hoffe auf weitere Staffeln!