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Chefökonom des britischen Centre for European Reform (CER), ehemals Analyst in der Londoner City, financial journalism fellow beim Economist und PhD in VWL an der Stockholm University. Schreibt, denkt und diskutiert zu europäischen Wirtschaftsfragen: Makroökonomie, politische Ökonomie, Wachstum und Handel, gerne mit einem außenpolitischen Einschlag.
Ein sehr kurzer Text von Olaf Storbeck, Breakingviews Kolumnist bei Reuters, zum deutschen Sparer. Und es ist richtig, dass der deutsche Sparer so ziemlich der dümmste Sparer der Welt ist. Doch wie ändert man lange erlerntes Sparverhalten?
Ich glaube, man müsste weiter gehen als Olaf vorschlägt: Steuerliche Anreize oder ökonomische Grundbildung – auch wenn beides vielleicht hilft – wird nicht reichen. Wir haben uns angewöhnt, zu glauben, der freie Markt (und damit die Banken und Versicherungen) würden hier schon zum besten Ergebnis führen – dabei haben sie erstmal nur ihre eigenes Interesse im Sinn und unterliegen strenger Regulierung, was Erträge mindern kann.
Ich finde es zum Beispiel bemerkenswert, dass z.B. der norwegische Ölfonds – also der Topf, in dem die Öleinnahmen der Norweger gesammelt werden, um daraus zukünftige Renten zu bezahlen – konstant hohe Erträge erwirtschaftet (nach Abzug von Inflation und Managementkosten 3.8%), und der deutsche Sparer, der auch langfristig sparen möchte, diese Erträge via Banken und Versicherungen um Längen verpasst.
Quelle: Olaf Storbeck blogs.reuters.com
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Noch ein Nachtrag: Christian Kirchner schickt via twitter diesen Link: https://www.betterment...
Fortsetzung:
"[...] denen stimmen einfach die Ergebnisse nicht, die sie selbst auf lange Sicht mit einem vermeintlich "klugen" und rentablen Geldanlagen erzielt haben. Der idealtypische Sparer, der Standardwerte/ETFs kauft und > 15 Jahre hält, den gibt's - auch angesichts der immer häufigeren Biografiebrüche - einfach ganz selten. Hingegen viele Leute, die mit Immobilien und Versicherungen (höhere Renditebeiträge seit Jahrzehnten als Aktien/Fonds! Siehe BuBa MOnatsbericht Oktober 2015) gute Erfahrungen gemacht haben. Ich glaube nicht, dass staatliche Incentivierungen an diesem grundlegenden Problem etwas ändern könnten, es sei denn, man würde von Anfang an mit Gewalt verhindern, dass Anleger in die Falle von Gebühren und Prozyklizität tappen. Zumal die Historie staatlicher Incentivierung ja eher durchwachsen ist (Beteiligungsmodelle, Riester)."
Ein Kommentar von Christian Kirchner (Capital) auf facebook (mit seiner Erlaubnis hier hin kopiert):
"Ich hatte mich für die kommende Ausgabe von Capital mal ein bisschen in die Zahlen gekniet der Ergebnisse. Mir scheint ein in diesem ganzen Komplex ein unterschätzter Faktor zu sein, dass schlicht und ergreifend die Ergebnisse der Leute nicht stimmen, die eben nicht "dumm" sind, sondern so klug, Aktien und Fonds zu kaufen. Da kam seit Anfang 1999 (Dax damals: 5000, Zins 4% p.a. auf Bunds) näherungsweise eine schwarze Null raus, was erheblich dazu beigetragen haben dürfte, dass knapp 5 Millionen Deutsche so "dumm" waren die letzten 15 Jahre, Aktien und Fonds den Rücken zu kehren und lieber ein Sparbuch zu nehmen. Diese kaum zu glaubende Performance hat natürlich ihrerseits eine Reihe Gründe (Gebühren, Underperformance, Prozyklizität bei Kauf wie Panikverkauf, zu viele Trendaktien/-produkte). Ich kenne aber - und das war auch der Anlass meiner Recherche - eine Reihe Menschen, die die Nase gestrichen voll haben von den Belehrungen von Banken, Beratern und Journalisten wie mir, sie seien finanziell dumm, wenn ihre Geldanlage irgendwo zwischen Tagesgeld und Immobilie pendelt [...]"
Das ist ein Thema, das in der Öffentlichkeit viel zu wenig präsent ist.
Aufgegriffen wird gerne Piketty, der behauptet Kapitalbesitzer würden 7% p.a. verdienen. Aber in der Realität ist davon nicht viel zu sehen, da wird gerade einmal die Inflationsrate erreicht.
Ausgeblendet wird der Umstand, dass etwa die Italiener über ein sehr viel größeres Privatvermögen pro Kopf verfügen als die Deutschen. Nicht, weil sie so viel sparen, sondern weil sie sich Immobilien kaufen und dann über lange Jahre hinweg gezwungen sind, die Kredite abzuzahlen. Dieser Zwang, konstant in reale Anlagen zu investieren (und nicht nur in nominal verzinste Anleihen oder Sparbücher) macht auf die Dauer reich.
Es hat sicher viel mit Kultur zu tun (Geld und Geldanlage sind irgendwie igitt, sind nicht ehrlich), und das wird man nicht so schnell ändern. Genauso wenig wie man Steuerehrlichkeit in anderen Ländern einführen kann.
Es hilft also wohl nur der Zwang zum vernünftigen Sparen (wie zum Steuern zahlen) oder nichts.
Äußerst spannende Daten. Vielen Dank!
Habe passend dazu gelesen, dass Gewinne und Verluste von Kapitalanlagen in der subjektiven Bewertung stark unterschiedlich gewichtet werden. Verluste belasten uns psychologisch deutlich stärker als uns umgekehrt Gewinne erfreuen. Insofern, handelt der deutsche Sparer vielleicht doch gar nicht so irrational, wenn er geringe Verluste in Kauf nimmt, dafür aber unkalkulierbaren Risiken aus dem Weg geht. In etwa: "Was jucken mich 8% Rendite, wenn ich die damit verbundenen Risiken nicht abschätzen kann? Dann halt lieber verlässlich 1% Wertverlust."