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Chefökonom des britischen Centre for European Reform (CER), ehemals Analyst in der Londoner City, financial journalism fellow beim Economist und PhD in VWL an der Stockholm University. Schreibt, denkt und diskutiert zu europäischen Wirtschaftsfragen: Makroökonomie, politische Ökonomie, Wachstum und Handel, gerne mit einem außenpolitischen Einschlag.
Die Situation der Deutschen Bank wird im Ausland mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Ich wurde heute noch gefragt, warum die deutsche Presse vergleichsweise wenig dazu schreibt. Dass sich nun auch der Finanzminister bemüßigt fühlt, die Solvenz der Bank zu bestätigen, verstärkt die Sorge nur. Believe nothing until it has been officially denied, sagt man in England dazu.
Und so versucht John Cryan, seit kurzem Chef der Deutschen Bank, mit einem Brief an die Belegschaft die Sorgen zu zerstreuen, und seine Truppe auf einen langen Kampf einzuschwören. Der Kernsatz:
I am personally investing time to resolve successfully and speedily open regulatory and legal cases. I want to remove the uncertainty among staff and in the market that these cases cause.
Denn genau diese Unsicherheit um die schwebenden Schadensersatzforderungen und Strafzahlungen sind es, die am meisten auf der Bank lasten - neben dem grundsätzlichen Problem, wie man als Bank im Moment Geld verdienen soll (siehe Georgs piq). Die Probleme der Wandelanleihe, die nun bedient werden muss (siehe Erics piq), ist da nur der Überbringer schlechter Nachrichten. Denn schwebende Rechtsverfahren erklären am besten, wie es sein kann, dass die Deutsche Bank an der Börse noch nicht mal 40 Prozent ihres materiellen Buchwertes erreicht (d.h. dass Anleger nicht mehr als 40 Cent für jeden Euro unmittelbar verwertbaren Vermögens der Bank zu zahlen bereit sind).
Es ist ein kompliziertes Thema, einfach geht Banken und Finanzmärkte leider nicht, aber in den Kommentaren unten beantworte ich gerne Fragen - sofern ich sie beantworten kann.
Quelle: John Cryan db.com
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Völlig richtig, Schäubles Kommentar hat das Vertrauen nicht gerade gesteigert, im Gegenteil. Es ist eher ein weiteres Alarmsignal.
Was genau heißt "verwertbares Vermögen"? Sind da die anstehenden Verbindlichkeiten bereits berücksichtigt? Ist es nicht höchst ungewöhnlich, dass der Marktwert unter dem Bilanzwert liegt?
Warum geht es den europäischen Banken (inclusive GB und CH) so viel schlechter als den amerikanischen?