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Volk und Wirtschaft

Digital vs. analog – ist das die richtige Unterscheidung für unsere soziotechnische Zukunft?

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
Zum Kurator'innen-Profil
Thomas WahlSamstag, 12.01.2019

Das die Digitalisierung unsere analoge Lebenswelt und Wirtschaft verändert, ja revolutioniert, ist nicht zu bezweifeln. Aber ob auf die digitale Revolution eine analoge folgt, das erscheint mir zwar ein schönes Bild zu sein, aber keine wirklich überzeugende Prognose. Auch beschreibt Dyson die Computer aus meiner Sich als zu „aktiv“ - nicht die Computer haben sich vermehrt, wir haben die Computer vermehrt. 

Problematisch erscheint mir auch der Gebrauch des Kontrollbegriffs:

Aber niemand hat diesen Prozess unter Kontrolle. Es gibt kein zentrales Modell des Strassenverkehrs ausser dem Verkehr selbst. Wenn eine ausreichende Zahl von Autofahrern sich via Echtzeit-Karte über die Verkehrsverhältnisse informieren, dann wird der Verkehr kontrolliert, ohne dass jemand Ampeln betätigt.

Der Verkehr wird eben nicht kontrolliert, er organisiert sich selbst. Selbstorganisation ist oft effizienter als der konventionelle Versuch der „Kontrolle“, die ja auch nie darin bestand, dass man soziale Prozesse „beherrschte“. Die Software basiert eben nicht nur auf Algorithmen, die ein (immer reduziertes) Modell der Wirklichkeit darstellen, sondern auch aus Regelungsalgorithmen, die genau wie analoge Regler messen und dann im Analogen über Stellmechanismen regeln. 

Dyson meint abschließend:

Die nächste Revolution wird im Aufstieg analoger Systeme bestehen, die sich nicht mehr durch digitales Programmieren beherrschen lassen. Denjenigen, die die Natur durch programmierbare Maschinen zu beherrschen suchten, antwortet sie, indem sie uns erlaubt, Maschinen zu bauen, deren Natur darin besteht, dass sie sich nicht mehr durch Programme kontrollieren lassen.

Nun ist es auch möglich analoge Systeme zu programmieren. Und eigentlich ist der Gegenbegriff zu analog - diskret. Trotzdem ist es wichtig, sich über die Natur der soziotechnischen Systeme Gedanken zu machen. Dazu ist der Artikel ein guter Beitrag. Man kann sich daran „reiben“. 

Digital vs. analog – ist das die richtige Unterscheidung für unsere soziotechnische Zukunft?

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Kommentare 3
  1. Roman Mahr
    Roman Mahr · vor fast 6 Jahre

    Hatten wir schon mal:

    Nicht schlimm, denn man durfte dann das Original von Dyson lesen. Doof nur, das die NZZ selbst nicht darauf verlinkt, doof ebenfalls, dass hier nicht darauf verlinkt wird. Und zum Schluß doof, dass man nun - wenn man möchte - die Übersetzung der NZZ überprüfen darf/kann. Wie geschrieben, nicht schlimm, aber doof ;)

    1. Roman Mahr
      Roman Mahr · vor fast 6 Jahre

      Grummel...

      Ich hoffe, der Link wird jetzt übernommen.

      https://www.piqd.de/te...

      Ansonsten führt die Recherche hier nach Dyson zum Link.

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 6 Jahre

      Sorry, dumm gelaufen. Aber der Artikel ist ja auch in der NZZ von Dyson. Und es ist ein spannendes Thema ..... ;- )

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