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Volk und Wirtschaft

Kapitalisten und das unternehmerische Risiko

Frank Lübberding
Journalist und Autor
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Frank LübberdingMittwoch, 26.06.2019

In früheren Zeiten war eines unumstritten, wenigstens in den kapitalistischen Ökonomien des Westens. Der Markt ist eine effektive Form zur Organisation des ökonomischen und gesellschaftlichen Wandels. Diese Erkenntnis beruhte auf einem schlichten Gedanken. Niemand kennt die Zukunft. Deshalb ist der Markt mit seiner dezentralen Entscheidungsstruktur allen planwirtschaftlichen Verfahren überlegen. Vor allem lassen sich Irrtümer schneller korrigieren. Dann scheitert nicht der ökonomische und gesellschaftliche Wandel, sondern die Geschäftsmodelle der Investoren, die ihn falsch einschätzten. Davon ist nichts mehr geblieben. Darüber gibt VDA-Präsident Bernhard Mattes zur Elektromobilität Auskunft. Beim Thema Ladeinfrastruktur argumentiert er ordoliberal in jede Richtung. Da findet sich mehr Staat und mehr Markt, und das beides gleichzeitig. Nur eines findet man nicht: Das Vertrauen in ein funktionierendes Geschäftsmodell. Das war bei Tesla anders. Die dachten für ihre vermögende Kundschaft beides zusammen. Sie investierten in Autos und die entsprechende Infrastruktur. Elon Musk geht damit unternehmerische Risiken ein. Nichts davon ist bei den deutschen Herstellern zu spüren. Die wollen sich das unternehmerische Risiko abnehmen lassen, weil sie vom Geschäftsmodell nicht überzeugt sind. Tatsächlich würden sich ansonsten alle möglichen Investoren mit Geschäftsideen überbieten, um diese Infrastruktur aufzubauen. Die Liberalisierung des Fernverkehrs ist nur ein Beispiel. Hier die Sichtweise eines Marktteilnehmers. Klassischerweise greift der ordoliberale Staat erst ein, wenn die anfängliche Wettbewerbsintensität später zur Monopolbildung führt. Kapitalisten hielten den Wettbewerb nämlich schon immer bloß in der Theorie für eine tolle Idee. Bei der Elektromobilität soll der Staat, wie der Funktionär einer staatlichen Planwirtschaft agieren. Kurioserweise unter Beifall der Kapitalisten. Die sind nämlich nicht so blöd, politische Ideen mit Geschäftsmodellen zu verwechseln.

Kapitalisten und das unternehmerische Risiko

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Kommentare 3
  1. Holger Lindner
    Holger Lindner · vor mehr als 5 Jahre · bearbeitet vor mehr als 5 Jahre

    -->In früheren Zeiten war eines unumstritten, wenigstens in den kapitalistischen Ökonomien des Westens. Der Markt ist eine effektive Form zur Organisation des ökonomischen und gesellschaftlichen Wandels."

    Und das Herr Lübberding, ist schon immer ein Trugschluss (Fake-Betrachtung) gewesen. Das liegt im Wesen des Staates (Staatsanleihen / Mündelsicher/ Steuereinnahmen) begraben. Der parasitäre Staat selber, kann keinen "freien" Markt der Wirte zulassen. Dafür gibt es Zertifikationen, dies und das überhaupt erst tun und lassen zu dürfen. Jedenfalls hier und insbesondere im Land wo der Frosch Locken trägt, Deutschland. Bevor Du überhaupt RELEVANTE Tätigkeiten ausüben darfst, hast du erstmal deine Systemtreue zu belegen. Dh "Gesetzerstreu" in untertäniger Dankbarkeit eben königlicher Hoflieferant zu werden. Dafür setzt der Staat die Exekutive ein. Diese dient dazu, das System "Treu und Ergeben" zu halten. Selbstverständlich haben auch die Banken ein Interesse daran, dass der Profit, mit Rechts-SICHERHEIT erfolgt.

    Das FroschLockenLand verbietet Dir nämlich jegliche Tätigkeit solange, bis du die Zertifizierung erreicht hast. Anders als in den USA, da kann auch ein Schuster Atomkraftwerke bauen, muss nur zusehen, dass der Kaffee nicht zu heiß ist, denn das kostet heftig.

    Daraus folgt, durch die Trustisierung (Konzerne zu bilden Marktmacht) muss diesen Big to Failern eine gesetzliche Grundlage geschaffen werden, eben KEIN Risiko mehr selber zu tragen. Auch wenn die Bonität in weiten Teilen der Bevölkerung schon am unteren Ende der Skala ist (sprich Kreditwürdigkeit).

    Die ganze EEG-Industrie (Energiewende samt Speicher etc.pp.) unterliegt keinem Risiko des Fallens, wenn die Aufgabe noch nicht erfüllt ist. Erst bei Erfüllung der Aufgabe, kann der Marktteilnehmer mal dicke Backen machen. Ist genügend passiert. Dass der Speicherausbau Dingsbumms selbst von dem VDA betrieben wird, ist auch kein Geheimnis. Auch ist es kein Geheimnis, dass ominöse Geldflüsse auch gerne als Investition gesehen werden.

    Ergo: Das obige Prinzip gilt nur, wenn es keinen mächtigen aufgeblasenen Staat gibt, der selber soviele abhängig Beschäftigte hat, die er nicht fallen lassen kann.
    Früher war die Mafia mal gegen den Staat gerichtet, heute sind sie bestens vernetzt. Man sollte die theoretisch ökonomischen Schulen, die eh nen Bart wie Marxes haben, in die Tonne kloppen und den "Kapitalismus" mal neu überdenken.

    Alfred Herrhausen, war da ja schon weiter.

    1. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor mehr als 5 Jahre · bearbeitet vor mehr als 5 Jahre

      Ich würde Vieles anders ausdrücken aber ja, der "freie Markt" gehört ins Reich der Wunschträume. Es gab ihn nie und wird ihn nie geben! Er dient immer nur denen als Monstranz, die sich mit Macht, unter reichlicher Mithilfe des Staates, die Filetstücke sichern wollen: sobald jedoch jemand anders abbeißen will, wird auf den angeblich "freien Markt" und den Wettbewerb verwiesen. Dass der meist schon lange zu ihren Gunsten verzerrt ist, lassen die Herren dabei immer schön außen vor.

    2. Holger Lindner
      Holger Lindner · vor mehr als 5 Jahre

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Natürlich kann man vieles, anders, ausdrücken. Es gibt ja auch einen "freien" "Markt" gar kein Thema, nur sind (ACHTUNG alles in m/w/d gedacht) Döner Buden, Friseure, Hafensänger, Blasmusiker, etc.pp. eben nicht systemrelevant. Wenn es relevant wird, zB der industrielle militärische Komplex, samt Nachrichten Kommunikationstechnik, dann gibt es keinen FREIEN Markt mehr.

      Selbst die Frequenzen zB G5 werden unter staatliche Aufsicht gestellt.

      Daher rege ich mich immer auf, wenn der Frank und andere idealistischen "Ökognomen" von "frei" sprechen... ohne zu bedenken, dass es immer ein Ziel des Staates geben muss, sich selber zunächst zu schützen, auch die Staatsanleihen.

      Es kann doch nicht so schwierig sein, da mal zu differenzieren, obwohl es doch nun die Paradedisziplin der Dichter und Denker ist. Odda nicht ?!

      Wenn man aber meint, alles den Bach runter gehen lassen zu müssen, dann kann man meinetwegen so weiter machen. Weil nur noch "Wir schaffen das" Sülzköppe, "Möhrentöter", "Klimaweltenumwandler" den Staat repräsentieren, die nicht einmal in ihrem Leben direkt am "freien" "Markt" tätig waren, und selber NIE in den Genuss der persönlichen Haftung gekommen sind. Also: "Michnix"

      Aber nochmalig: Der Staat als PARASIT (nicht produzierend sondern konsumierende Abhängigkeit) KANN die Systemrelevanten nicht umbringen, da er auf der Basis der Systemrelevanten nur als PARASIT funktionieren KANN. (Groß ist nicht = laut)

      Und dieses presst er dann durch Lobbyisten der Systemrelevanten, durch die Legislative in die Judikative die dann auf die Exekutive angewiesen ist, zu BESTRAFEN im Falle der nicht Erfüllung.

      Das heißt dann EN DIN ISO 0815 hat man nicht gesehen. Wer diese Zertifikate, aus welchen Gründen auch immer, nicht vorlegen kann, der hat eben ma Pech. Mahatmapech eben.

      Und in der Zertifizierung von Froschlocken ist dieser pedantische (Passierschein A38 Asterix und Obelix) Staat oberster Nummer UNO dieser Welt.

      Er baut Flughäfen wo kein Flugzueg abhebt, er baut unterirdisch BHF Stuttgart 21 der absäuft und Stadt-Viertel zum Einstürzen bringt.

      Das können die Pflegefälle. Und einer davon war der Mediator Heiner Geissbock Geißler...

      Bei der DB und nicht nur da hüpfte ein Mehlhorn rum... (Schutt und Asche)

      Nun gut:

      "Kraft der schöpferischen Zerstörung"

      könnte man das ja auch nennen. Komme mir aber blos keiner mit "freien-Markt"

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