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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Fundstücke Klima und Wandel
Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.
Die älteste Bank der Welt heißt Monte dei Paschi, residiert in Siena, Italien, und könnte sehr bald nicht mehr die älteste Bank der Welt sein. Weil sie Bankrott anmelden muss. Gestern haben die Vorstände der Firma mitgeteilt, dass die Barreserven nur noch für vier Monate ausreichen. Eigentlich ging man von elf Monaten aus. Daraufhin stürzten die eh schon enorm billigen Aktien der Bank ab. Der Handel mit ihnen wurde ausgesetzt.
Die Schwierigkeiten der Bank begannen, als sie sich im Jahr der Finanzkrise 2009 für 9 Milliarden Euro einen Teil der niederländischen ABN-Bank kaufte. Genauer: Die Schwierigkeiten der Bank begannen, weil sie diesen Deal mit Schulden finanzierte, die damals billig erschienen, aber heute zu einer echten Last geworden sind.
Die Dotcom-Blase am Anfang des Jahrhunderts platzte, weil das ganze Wachstum auf der Ausgabe immer neuer Aktien fußte, aber letztlich nicht von den tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklungen getragen wurde. Die Finanzkrise 2009 war im Kern eine Immobilienkrise und die nächste Krise könnte so wie der tiefe Fall der ältesten Bank der Welt beginnen: mit Unternehmensschulden. Denn immer mehr Unternehmen häufen immer immer mehr Schulden an. Die niedrigen Zinsen verleiten sie dazu und die Aktionäre machen Druck, einen Teil des Geldes zu nutzen, um Aktien des eigenen Unternehmens zu kaufen, was gut für den Aktienkurs ist, im Grunde aber dazu führt, dass Unternehmen massiv überbewertet werden, was einige Fondsmanager schon seit Jahren beanstanden.
Wenn jetzt, wie es sich andeutet, die Kurse von Anleihen (also der Schulden) fallen, könnten auch diese vorsichtigen Warner gezwungen sein, in die risikoreichen Titel zu gehen, wodurch die Aktienkurse noch weiter steigen ... Gut an der ganzen Sache ist nur: Normale Unternehmen sind lange nicht so wichtig wie Banken.
(Ich hoffe, dass meine Erklärung verständlich ist. Wenn nicht, fragt los ...)
Quelle: James Mackintosh capital.de
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