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Volk und Wirtschaft

Wie viel Kippen und Schnaps Arme kaufen, wenn man ihnen einfach Geld in die Hand drückt

Rico Grimm
Journalist

Ich schreibe „Cleantech Ing.“, einen Newsletter, über Technologien, die wir brauchen werden, um die Klimakrise zu lösen.

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Rico GrimmDienstag, 27.12.2016

In den vergangenen Jahren hat der so genannte „effektive Altruismus" an Beliebtheit gewonnen. Er stellt sich eine einfache Frage: „Wie kann man Menschen am effizientesten helfen?" Diesen Text muss man im Kontext dieser Bewegung sehen. Denn eine Frage ist natürlich auch immer: „Wie kann ich den Armen am effizientesten helfen?"

Und da scheint sich in progressiven Kreisen der Konsens festzusetzen, dass man sie nicht mit detaillierten Hilfsprogrammen überwältigen sollte, sondern ihnen einfach gibt, was sie brauchen: Cash. In Kenia testet die NGO „Give Directly" dieses Prinzip; die Anhänger eines Grundeinkommens unterstützen es natürlich, weil es der gleichen Logik folgt wie ihr Lieblingsprojekt. In den westlichen Ländern werden solche Ideen vor allem von konservativen Politikern oft abgetan. Denn die Menschen könnten ja nicht mit Geld umgehen. Das behaupten sie jedenfalls. Kaum jemand hat den Spruch von Philipp Mißfelder, des ehemaligen und inzwischen verstorbenen Vorsitzenden der Jungen Union vergessen, der sagte: „Die Erhöhung von Hartz IV war ein Anschub für die Tabak- und Spirituosenindustrie."

Aber wie viel Geld geben die Armen wirklich dafür aus? Eine Meta-Studie, eine Zusammenfassung mehrerer Studien, zweier Weltbank-Forscher zeigt: Diejenigen, die direkt Geld bekamen, gaben im Schnitt sogar weniger für Zigaretten und Bier aus! Die Forscher erklären sich das mit drei Effekten:

1. Bevor die Armen das Geld direkt bekommen hatten, machte es für sie wenig Sinn in ihre Gesundheit und Bildung zu investieren. Jetzt aber, wo sie über eine substantielle Summe, plötzlich frei verfügen konnten, schien es plötzlich so, als wäre es tatsächlich möglich, sein Leben zu verändern und aufzusteigen.

2. Meistens bekommen Frauen das Geld und wenn sie es verwalten, wird es eher für Essen und die Gesundheit der Kinder ausgegeben.

3. Oft wird das Geld mit dem Hinweis ausgegeben, es für die „Familienwohlfahrt" zu verwenden. Das tun die Meisten.

Wie viel Kippen und Schnaps Arme kaufen, wenn man ihnen einfach Geld in die Hand drückt

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