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Kurator'in für: Europa Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953
Studium der Elektrotechnik und Elektronik
Forschung / Lehre auf dem Gebiet der Wissenschafts- und Innovationstheorie
Entwicklung von Forschungsprogrammen im IKT-Sektor für verschiedene Bundesministerien und Begleitung der Programme und Projekte - darunter Smart Energy, Elektromobilität, netzbasiertes Lernen, Industrie 4.0
Nun im Un-Ruhestand
Wie lässt sich dieses Rätsel des Wachstums erklären – diese kaum begreifliche Veränderung in der Lebensqualität, was Gesundheit, Wohlstand und Bildung angeht, die während der letzten paar Jahrhunderte stattgefunden hat und sämtliche anderen Veränderungen seit dem Erscheinen des Homo sapiens in den Schatten stellt?Mit seiner 'Einheitlichen Wachstumstheorie' versucht Galor die Entwicklung der Menschheit seit der Entstehung des Homo sapiens vor fast 300.000 Jahren über den gesamten Verlauf der Geschichte hinweg zu erfassen. Dazu natürlich die Frage, warum gibt es heute arme und reiche Gesellschaften? Vor der industriellen Revolution waren alle Länder mehr oder wenig gleich bitter arm. Galor zitiert dazu den englischen Philosophen Hobbes, der im 17. Jahrhundert konstatierte, das menschliche Leben sei ekelhaft, tierisch und kurz. Unsere Spezies lebte größtenteils ein Dasein am Rande des Existenzminimums. Und es stimmt, im
Grunde führten die meisten Menschen noch vor wenigen Jahrhunderten ein Leben, das eher mit dem ihrer fernen Vorfahren und der meisten anderen Menschen vor Tausenden von Jahren vergleichbar war als mit jenem ihrer heute lebenden Nachfahren. …. Doch vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis heute – eigentlich nur ein Wimpernschlag im Vergleich zur gesamten Menschheitsgeschichte – hat sich die Lebenserwartung mehr als verdoppelt, und das Pro-Kopf-Einkommen ist in den am meisten entwickelten Weltregionen um das 20-Fache gestiegen, im weltweiten Maßstab immerhin um das 14-Fache.Aber auch heute ist, trotz der Verbesserungen für fast alle, der Wohlstand höchst ungleich verteilt und immer noch nicht alle Staaten überschritten die Schwelle zur Industrialisierung. Die zwei spannendsten Probleme der aktuellen Wirtschaftswissenschaft nennt der Artikel daher:
Erstens: Welche Ursachen führten zur industriellen Revolution, mit der sich die Menschheit aus einer unausweichlich erscheinenden Armutsfalle zu befreien vermochte? Und zweitens: Warum profitieren nicht alle Länder in gleichem Maße von den Früchten materiellen Wohlstands, der sich unter anderem in einer höheren Lebenserwartung, einer robusteren Gesundheit und einem insgesamt angenehmeren Leben äußert?Die Beschäftigung mit diesen Fragen ist nicht neu. Schon Max Weber hat sich bspw. gefragt, warum trotz der globalen Verbreitung städtischer Siedlungen nur im Westen ein sich selbst verwaltendes städtisches Bürgertum entstanden ist. Verbunden mit der Suche nach dem Ursprung des industriellen Kapitalismus im protestantischen Europa. Es mangelt also nicht an Erklärungsversuchen.
Eine bekannte, von dem Nobelpreisträger Douglass North popularisierte These sieht eine überragende Voraussetzung für eine positive wirtschaftliche Entwicklung in der Existenz von Institutionen, die Eigentumsrechte sichern, einen Rechtsrahmen für ein gedeihliches Zusammenleben schaffen und die Ballung wirtschaftlicher Macht verhindern.Die Qualität der Institutionen und Verfassungen spielt in den meisten Erklärungen eine Rolle. Dazu kommen etwa in Jared Diamond's Buch „Arm und Reich“ die geographischen Gegebenheiten.
Für den Aufstieg Europas macht er unter anderem eine fragmentierte Geographie verantwortlich, die einer Bildung dauerhafter Großreiche entgegenstand.Galor lehnt diese Erklärungen keineswegs ab, aber sie erlauben aus seiner Sicht keine umfassende Theorie.
So lässt sich aus Galors Sicht mit dem Verweis auf Institutionen erläutern, warum die industrielle Revolution gerade in England ausbrach – aber es lässt sich so nicht erklären, warum es überhaupt eine industrielle Revolution gegeben hat. Galors Erklärung fußt auf einer überragenden Rolle des technischen Fortschritts und der Bereitschaft der Menschen, sich auf diesen einzulassen, vor allem durch Bildung.Natürlich gab es auch vor der industriellen Revolution, wenn auch langsameren, technischen Fortschritt. Der manifestierte sich weniger in zunehmendem materiellen Wohlstand der Massen, als in der Fähigkeit, eine wachsende Bevölkerung zu ernähren.
Nach Schätzungen lebten um Christi Geburt etwa 200 Millionen Menschen auf der Erde, um das Jahr 1600 könnten es immerhin schon 600 Millionen Menschen gewesen sein.Je höher die Zahl der Menschen, umso höher die Zahl derer, die Neues denken könnten. Auch die Möglichkeiten einer die Produktivität steigernden Arbeitsteilung wachsen. Ebenso der wirtschaftliche Anreiz, innovative Produkte oder Dienste zu entwickeln, weil die Zahl potentieller Käufer zunimmt. Eine Spirale hin zu Innovationen kam in Gang, die industrielle Revolution startete - langsam aber sicher. Also gar nicht so sprunghaft revolutionär. Doch immer wieder frass das Bevölkerungswachstum den Wohlstand für die Einzelnen auf. Die Menschheit saß weiter in der malthusianischen Falle. Die Befreiung gelang erst etwa
ein Jahrhundert später, als das Bevölkerungswachstum in den entstehenden Industrienationen zurückging und damit die Pro-Kopf-Einkommen steigen konnten.Warum dann aber die großen Unterschiede im Wohlstand der Nationen? Für Galor ist es die richtig gestaltete Diversität, die es Gesellschaften ermöglicht reich zu werden.
Diversität besitzt … erhebliche Vorteile, aber sie sind nicht ohne Kosten zu haben. Diversität in Gesellschaften in Verbindung mit Bildung steigert die Wahrscheinlichkeit auf technischen Fortschritt. Die Vereinigten Staaten, wo Studenten aus vielen Ländern auch an den besten Universitäten studieren können, sind ein Musterbeispiel für diese These. Diversität kann aber in Form gesellschaftlicher Spannungen ebenso mit erheblichen Kosten einhergehen, wie sich gerade ebenfalls in den Vereinigten Staaten beobachten lässt. In anderen Ländern lassen die Gesellschaften Diversität nur widerwillig zu; dafür sind sie oft wirtschaftlich nicht erfolgreich.
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