Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Community-Kanal:

Zeit und Geschichte

Autobahn - Mythos, Heimat, Stau

Online-Redaktion Goethe-Institut
Zum Kurator'innen-Profil
Online-Redaktion Goethe-InstitutDonnerstag, 23.05.2024

Die neue Ausgabe des Zeitgeister-Magazins des Goethe-Instituts ist der Autobahn gewidmet, ihrem Zauber und ihren Widersprüchen. Die Redaktion nimmt die Leser*innen mit auf eine Reise durch die Autobahngeschichte in Deutschland und macht Abstecher auf die Highways in Afrika, Asien und Amerika. Berthold Franke, ein Kulturwissenschaftler, skizziert in einem Leitartikel die fast hundertjährige Geschichte der deutschen Autobahnen – von den dunkelsten Kapiteln der 1930er Jahre über die autoquartettspielenden Generationen der 1950er, die autofreien Sonntage der 1970er bis hin zu den poetischen Autobahnausfahrten.

Franke beleuchtet, wie die Autobahn in der Nachkriegszeit oft als Beweis für die positiven Seiten der Hitlerzeit angesehen wurde. Das nach dem Krieg mühsam wieder aufgebaute Selbstbewusstsein der Deutschen knüpfte an den von den Nazis inszenierten Mythos des Autobahnbaus als nationales Prestigeprojekt an. Dabei begannen die Planungen bereits vor der NS-Zeit und das erste Teilstück zwischen Bonn und Köln wurde 1932 fertiggestellt. Die NS-Führung machte daraus ein techno-politisches Prestigeprojekt, das eine dynamisch-mobile Zukunft versprach.

In den 1950er Jahren symbolisierten Volkswagen und Schlagerkitsch den ökonomischen Wiederaufstieg. Das Auto wurde zum Symbol des neuen Massenkonsums und zum Vehikel der Sehnsucht nach einer heilen Welt. Die Autobahn, als technisches und ästhetisches Kunstwerk, bot den Menschen eine Flucht aus den zerstörten Städten und ein Gefühl der neuen Freiheit.

Die 1970er Jahre markierten den Beginn des Endes des Autobahnmythos, insbesondere durch die Ölkrise und die vier autofreien Sonntage 1973. Die Bilder von damals und der Soundtrack des E-Pop-Ensembles Kraftwerk prägten die Zeit. Trotz des Ausbaus des Autobahnnetzes im Westen und später im Osten, verblasste die emotionale Bindung und Symbolkraft der Autobahn.

Heute sind die deutschen Autobahnen überlastet und von Staus und Baustellen geprägt. Die Diskussion um ein Tempolimit spaltet die Nation, und die Zahl der Autobahnpendler und LKW-Transporte hat stark zugenommen, was zu einer immensen Belastung und Schäden an Straßen und Brücken führt. Trotz Sicherheitsverbesserungen und einem gesunkenen Unfalltodrisiko, bleiben Investitionsstaus und Infrastrukturprobleme eine Herausforderung.

Die Autobahnen sind heute weniger ein Symbol der Freiheit und mehr ein alltäglicher Schauplatz von Staus und Verkehrsproblemen. Doch es gibt immer noch Momente der Poesie und des Wohlklangs, wie zum Beispiel auf der A6 im Südwesten Deutschlands, wo die Namen der Städte Feuchtwangen, Dorfgütingen, Schillingsfürst und Dinkelsbühl auf ein Schild zaubern.

„Freie Fahrt“ – in diesem Kürzel verkörperte sich für Generationen von Autobahnnutzern ein Gefühl mobiler Selbstentfaltung. Letzter Fetisch dieser Kultur ist die bis heute ideologisch hoch aufgeladene Frage einer Geschwindigkeitsbegrenzung, die die Republik in zwei Lager teilt. 

Die Ausgabe ist eine lesenswerte Erkundung der kulturellen, historischen und emotionalen Bedeutung der Autobahnen und lädt ein, die Geschichten und Widersprüche dieser ikonischen Infrastruktur zu entdecken.

Autobahn - Mythos, Heimat, Stau

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Kommentare 1
  1. Jeshiah Jason
    Jeshiah Jason · vor 12 Tagen

    Ich war tatsächlich ziemlich überrascht, diese Informationen zu finden. Es ist großartig mit detaillierten Daten. Der Bau unterliegt pizza tower wirklich einer strengen Aufsicht. Tolle Wissensquellen.

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Zeit und Geschichte als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.