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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
In diesem kleinen, unterhaltsamen und klugen Text geht die Autorin Megan Garber der Evolution der Schuhbekleidung nach und liefert damit ein Beispiel dafür, wie arbiträr unsere Auffassungen von Männlichkeit und Weiblichkeit sind. Denn hochhackige Schuhe waren während des längsten Teils der Menschheitsgeschichte weitgehend den Männern vorbehalten. Sie galten, verkürzt gesagt, nicht nur als ein Symbol für Wohlstand und soziales Prestige, sondern auch für Männlichkeit. In der Repräsentationspolitik der französischen Könige etwa kam ihnen eine solch bedeutende Rolle zu, dass nur diejenigen, die zum Hof gehörten, hochhackige Schuhe in einer bestimmten Farbe tragen durften. Erst mit der französischen Revolution änderte sich die Symbolkraft hoher Absätze. Napoleon trug 1804, als er sich selbst zum Kaiser krönte, schon flache Schuhe, was selbst zwanzig Jahre zuvor noch unerhört gewesen wäre. Nach und nach wurden hohe Absätze zum Symbol des Irrationalen, Unpraktischen und Oberflächlichen, so Garber, alles Eigenschaften, die absurderweise auch der Sphäre des traditionell "Weiblichen" zugeschrieben wurden. Erst durch diesen kulturellen Wandel konnte das Schuhwerk zu dem Weiblichkeitssymbol werden, das es heute ist. Garber versteht diese Geschichte als eine Art Parabel für die Wandelbarkeit von Geschlechtsrepräsentationen - und hofft, dass sie dabei behilflich sein kann, der konservativen Anti-Gender-Debatte etwas an Aufregung zu nehmen. Ich persönlich glaube nicht, dass das möglich ist. Aber der Text ist trotzdem sehr lesenswert.
Quelle: Megan Garber Bild: Wikimedia Commons EN theatlantic.com
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