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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Ein spannendes Interview mit dem britischen Globalhistoriker Peter Frankopan über die Ausbreitung des Christentums. Es wurde zwar bereits 2017 veröffentlicht, aber es enthält so viele Aspekte, die kaum bekannt sein dürften, dass man es noch immer mit Gewinn liest. Mir war bis jetzt jedenfalls nicht klar, dass die christliche Lehre anfangs vor allem im Mittleren Osten und damit in Asien eine enorme Verbreitung fand: in Mesopotamien, Afghanistan und Indien. In Regionen also, in denen es schon große Religionen gab, mit denen sie konkurrieren musste, was ihr denn auch erstaunlich erfolgreich gelang. Und was darüber hinaus in Kirchenchroniken oft zu kurz kommt: Es waren vor allem hochrangige Frauen, die die christliche Lehre rund um das Mittelmeer verbreitet haben.
Quelle: Interview von Johannes Saltzwedel spiegel.de
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Ich habe mir das Interview nun durchgelesen. Zwei Punkte:
1. Dass vom nicht-westlichen Christentum so selten die Rede ist, wundert mich nicht. Westlich-christliche Narrativen sind oftmals rassistisch. Das beste Beispiel hierfür ist das Abbild Jesu, der gewiss nicht wie ein weißer Spanier ausgesehen hat.
2. Dass es in Afghanistan vor 1400 Jahren Christen gegeben hat, überrascht mich teilweise. Die meisten nicht-muslimischen Religion sind nämlich bis heute erhalten geblieben, darunter etwa Sikhs, Hindus und Juden. Dennoch gibt es einige Mythen und Legenden, die besagen, dass mehrere Volksgruppen, etwa die Paschtunen, bereits vor der Islamisierung einer anderen monotheistischen Religion folgten und dass diese eben nicht der in dieser Region weit verbreitete Zoroatrismus gewesen ist.