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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Im 93. Lebensjahr verstarb Claude Lanzmann in seiner Geburtsstadt Paris. Er schuf mit SHOAH einen der eindrucksvollsten Filme überhaupt.
Sein Leben war außerordentlich. Immer wieder drängte er zum Handeln wie zum Verstehen: Vom verfolgten Juden wandelte er sich zum Kämpfer in der Résistance. Nach 1945 wandte er sich als Überlebender nicht ab, sondern hin: Er studierte beide Teile des geteilten Deutschland und schrieb darüber, was ihn zusammenbrachte mit prägenden Intellektuellen wie Jean-Paul Sartre. Ein piq ist zu kurz, um dieses Leben auch nur zu skizzieren. Und zusätzliche Stichworte wie Koreakrieg und Algerien führen nicht weit. Seinen letzten Film NAPALM stellte er im letzten Jahr in Cannes vor.
Seine lesenswerte Autobiographie pendelt wie in diesem Genre üblich zwischen Dichtung und Wahrheit.
Für lange Zeit wird Claude Lanzmann für sein filmisches Werk über den Mord an den europäischen Juden in Erinnerung bleiben, dem deutschen und dem europäischen Trauma. Den Ausdruck Holocaust vermied er. Er sah in diesem Zeitzeugenfilm auch keine Doku.
Aus diesem gewaltigen Werk ist der erste, fast fünfstündige Teil von SHOAH aus dem Jahr 1985 online. Zu seiner Arbeitsweise bemerkte er 1994:
Es gibt in SHOAH keine Sekunde mit Archivmaterial, weil dies nicht die Art ist, wie ich denke und arbeite, und, nebenbei gesagt, solches Material gibt es gar nicht. […] Wenn ich einen Film gefunden hätte – einen geheimen Film, weil das Filmen verboten war –, gedreht durch die SS, in dem gezeigt wird, wie 3.000 Juden – Männer, Frauen und Kinder – zusammen sterben, in der Gaskammer des Krematoriums 2 in Auschwitz ersticken, so würde ich ihn nicht nur nicht gezeigt haben, ich hätte ihn sogar vernichtet. Ich kann nicht sagen, warum. Das passiert von selbst.
Nachrufe findet man u. a. in der ZEIT, GUARDIAN, NZZ, NEW YORK TIMES oder dem DEUTSCHLANDFUNK. Als Einstieg sei das Interview mit Rüdiger Suchsland und dieser Artikel im SPIEGEL empfohlen.
Quelle: Claude Lanzmann u. a. Bild: DaDarvid youtube.com
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Ganz wichtiger Piq, und ich wusste noch gar nicht, dass der Film in voller Länge auch auf Youtube steht. Ein Nachruf findet sich natürlich auch in der Jüdischen Allgemeinen, die mit folgendem, sicherlich sehr treffendem und berührendem Zitat endet: "Ich bin von der Welt weder übersättigt noch ermattet, und hundert Leben, das weiß ich nur zu gut, würden mich nicht müde machen." Das genau dachte er jedenfalls, als er in Südamerika einen Hasen beobachtete, der vor ihm über eine Straße lief. https://www.juedische-...