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Zeit und Geschichte

Gestern & Heute: Die "apokalyptische Genauigkeit" von Karl Kraus

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergMittwoch, 31.03.2021
"Die letzten Tage der Menschheit" ist eine „Tragödie in 5 Akten mit Vorspiel und Epilog“ von Karl Kraus. Die 220 dokumentarisch grundierten Szenen entstanden zwischen 1915–1922 als Reaktion auf den Ersten Weltkrieg. Er gestaltete sie – wie er schrieb – mit "apokalyptischer Genauigkeit".


Es ist ein Werk der Weltliteratur, das die Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts gestaltet, die nicht mehr allein in klassischen Formen dargestellt werden kann.

Im Vorwort pointiert Karl Kraus, warum die Stunde der Dokumentarkunst geschlagen habe:

Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen; ich habe gemalt, was sie nur taten. Die unwahrscheinlichsten Gespräche, die hier geführt werden, sind wörtlich gesprochen worden; die grellsten Erfindungen sind Zitate.

Der legendäre viel zu früh verstorbene Helmut Qualtinger gestaltete eine Auswahl des Werks, das 1965 aufgezeichnet worden ist.

Das Besondere: Er stellte alle Rolle selbst dar.

Eigentlich braucht dieses Meisterwerk der Dichtung und der Vortragskunst keine weitere Begründung.

Aber ich empfehle als aktuelle Ergänzung und Erweiterung einen Essay des Philosophen Jacques Bouveresse. Er schrieb einen in der Le Monde Diplomatique übersetzten Artikel (man kann sich ihn auch vorlesen lassen) über die Verbindungen zwischen Rosa Luxemburg, die vor 150 Jahren geboren ist (hier mein Geburtstag-piq), und Karl Kraus.

Dabei kommt er auch auf verblüffend aktuelle Verbindungen, Wechselwirkungen zwischen Mensch und anderen Tieren.

Sein Fazit:

Bei der Beantwortung der Frage, was die Katastrophe des Ersten Weltkriegs möglich machte, müssen die bestimmenden Charakteristika und wesentlichen Faktoren der Gesellschaften, die sie hervorgebracht haben, einbezogen werden: wahl- und maßlose Ausbeutung natürlicher Ressourcen, Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt und den Schäden, die ihr der Mensch mit seiner Gier zufügt, und die fehlende Achtung vor den Tieren; dazu eine bewusste, hartnäckige Risikoblindheit. Das alles geschah und geschieht unter dem Vorwand, die Lebensbedingungen unserer Spezies immer mehr zu optimieren – bis es unmöglich wird, das Leben anderer Spezies und das Leben überhaupt zu erhalten.

Gestern & Heute: Die "apokalyptische Genauigkeit" von Karl Kraus

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