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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Für die Opposition war es ein denkwürdiger Tag: Nach 17 Jahren Erdoğan an der Macht erzielte sie einen Sieg in Istanbul, also dort, wo Erdoğans unwahrscheinlicher Aufstieg begann.
Hasan Gökkaya beschreibt plastisch, wie die Zivilgesellschaft kämpfte und siegte.
Diese Menschen nehmen es in Kauf, dass die Polizei jederzeit an ihren Türen klingeln könnte, um sie festzunehmen. Wer seine Existenzgrundlage wegen eines kritischen Berichts oder einer wissenschaftlichen Publikation verloren hat, gründet oft ein eigenes Internetportal oder startet einen Podcast, um weiter über Missstände im Land zu berichten. Aus entlassenen Lehrern werden Schuhverkäufer, die sich nebenbei in Umwelt- oder Menschenrechtsvereinen engagieren. In einem Land, in dem 90 Prozent der Medien von der Regierung kontrolliert werden und der gesamte Verwaltungsapparat dem Präsidenten untersteht, ist das keine Selbstverständlichkeit.
Wer zurückblickt, findet auch in der ZEIT ganz andere Texte. Der kluge und lange in Istanbul lebende Michael Thumann schrieb 2003 ein Porträt:
Ein Bild von Kemal Atatürk, dem legendären Staatsgründer der modernen Türkei, hängt hinter dem Schreibtisch von Recep Tayyip Erdoğan. Atatürks Hinterlassenschaft, den von Generälen und Beamten mit Klauen und Aktendeckeln verteidigten säkularen Nationalstaat, baut Erdoğan um. Das Haus bleibt stehen, es handelt sich um eine Grundrenovierung mit neuen, großen Fenstern nach Westen.
Erhellend ist es, beide Texte nun zu lesen, sie zeigen die Schwankungen, denen vielen Länder der Peripherie unterworfen sind zwischen Verwestlichung und eigenen Traditionen, zwischen Demokratie und Diktatur.
Das war schon beim erfolgreichen Atatürk der Fall, ein Militär, der den Generälen so viel Macht gab, dass sie mehrmals erfolgreich putschten.
Sollte İmamoğlus Sieg in Istanbul der erste Schritt an die Staatspitze sein, dürfte sich der Konflikt neu zuspitzen, wenn er – was der Türkei lange versprochen wurde – in die EU will.
Nun aber erst mal Freude über den Sieg!
Quelle: Hasan Gökkaya / Michael Thumann Bild: Michael Heck zeit.de
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Zäsur, ja. Allerdings bin ich der Meinung, dass diesbezüglich in der westlichen Berichterstattung, wie so oft in Sachen Türkei, übertrieben wird. Hinzu kommt, dass es der Türkei keineswegs besser ging, als die Kemalisten regierten, vor allem in Sachen Menschenrechte, Kurdenthematik usw.
Außerdem finde ich es bemerkenswert, dass nicht wenige, die nun die türkische Demokratie zelebrieren zur Ermordung Mohammad Morsis ("Muslimbruder-Präsident") in Ägypten nicht viel zu sagen hatten oder gar das Sisi-Regime verharmlosten. Aber hey, all dies ist ja nichts Neues im Westen.