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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Dieses Werk entstand unter widrigsten Umständen. Arthur Koestler schrieb "Sonnenfinsternis", den ersten Roman, der von der politischen Verfolgung unter Stalin erzählt, im Exil. Der Sohn eines aus Deutschland stammenden jüdischen Fabrikanten, der in Budapest geboren worden war, floh vor den Nationalsozialisten nach Frankreich. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 galt der Antifaschist dort bei den Behörden als verdächtiger Ausländer. Koestler tauchte unter. Viele seiner Bekannten aus Deutschland und Österreich wurden in Frankreich in Lagern eingesperrt.
Koestler tauchte bei Freunden unter. Im Mai 1940 versteckte er sich in der Buchhandlung "Shakespeare and Company" und verschickte vor dort aus das Manuskript von "Sonnenfinsternis" an seinen Verleger in London. Dort erschien es noch im selben Jahr.
2018 erschien "Sonnenfinsternis" in der Originalfassung auf Deutsch bei Elsinor. Gefunden hatte das Manuskript der Germanistik-Doktorand Matthias Weßel. Er durchstöberte in der Zürcher Zentralbibliothek einige Unterlagen von Emil Oprecht, einem bedeutenden Verleger deutscher Exilliteratur. Dabei stieß er auf "Rubaschow", wie Arthur Koestler sein Werk ursprünglich genannt hatte.
Eine Lesung aus "Sonnenfinsternis" hat Bayern 2 Ende 2018 gesendet. Es gibt sie zum Nachhören im Archiv – dort werden auch die Hintergründe des Manuskriptfundes erläutert.
(Beschrieben wird die Zeit, in der "Sonnenfinsternis" entstand, im wunderbaren Buch "An den Ufern der Seine" von Agnès Poirier, jüngst bei Klett-Cotta erschienen.)
Quelle: BR2 Bild: picture-alliance/dpa br.de
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Schön, dass Du auf Arthur Koestler aufmerksam machst.
Allerdings schrieb dieser nicht den ersten Roman, der die stalinistischen Verfolgungen darstellt. Er gehört aber wie Victor Serge zu den frühen Erzählern, die man heute noch lesen kann.
In der Verlagswerbung heißt es bei Serge auch, dass er vor Koestler erschien.
https://rotpunktverlag...
Wichtiger ist für mich, das Koestler stärker die Prozessmaschinerie beleuchtet und Serge mehr das Lagersystem, in das die nicht Erschossenen kamen.
SONNENFINSTERNIS ist kein Solitär, sondern der zweite Band einer Trilogie.
Ich las das unlektorierte Manuskript, was nun in Deutschland als Originalfassung verkauft wird, nicht vollständig, aber wo ich verglich, ist das berühmt gewordene Buch von Koestler besser. Wie hieß es früher bei Klassikerausgaben: Fassung letzter Hand.
Danke für den Hinweis auf das Buch AN DEN UFERN DER SEINE.