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Trump als Symptom des bröckelnden Westens
Freier Historiker. Zeitgeschichte, Digitale Public History. Verantwortlich für @digitalpast und @9Nov38.
In Bonn geboren, bei Heidelberg lebend. Freier Historiker mit Schwerpunkt in der digitalen Public History, dort Kopf von und hinter @9Nov38, @DigitalPast und @Gefluechtet. Interessiert sich vor allem für europäische Zeitgeschichte, Amerikanische Geschichte und Geschichtsbilder der politischen Außenrandgruppen
Versucht man Erstsemestern in Geschichte zu erklären, wie Narrativbildung in unserer Wissenschaft funktioniert, fällt fast immer derselbe Name: Heinrich August Winkler. Winkler, zweifellos einer der einflussreichsten deutschen Zeithistoriker, hat sich seinen Namen vor allem damit gemacht, dass er die Geschichte der Deutschen als eine Erzählung von stetig verfestigter Westbindung gesehen und beschrieben hat.
Dieser Westen, das konstatiert nun Norbert Frei, einer von Winklers Nachfolgern in der Bundesrepublik, bröckelt schon länger, und Donald Trump ist Symptom und Meißel zugleich: Durch seinen Kurs, seine Grenzüberschreitungen und Unfreundlichkeiten hilft er der Entwicklung, die eine Renationalisierung der Weltpolitik und ein Aufweichen der gewachsenen Bündnisse anstrebt.
Frei argumentiert selbstverständlich aus einer Position langer Kenntnis des Subjektes, bis auf ein Feld: Dass er die Idee von Disruption, wie sie in der Digitalbranche stattfindet, auf Trumps Außenpolitik appliziert, zeugt von einem geringen Verständnis des Begriffes.
Quelle: Norbert Frei Bild: AFP sueddeutsche.de
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