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Die deutsche Krim-Debatte (3): Die neue Tragödie der Krimtataren

Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno Verseck

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Mittwoch, 16.08.2017

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Nach der Kontroverse um die illegale Einreise der Band Scooter auf die Krim und der Debatte um den Vorschlag des FDP-Chefs Christian Lindner, den Krim-Konflikt "einzukapseln", steht jetzt der Ex-Bundeskanzler Schröder in der Kritik, weil er beim russischen Rosneft-Konzern einen Führungsposten annehmen will. Der Ölkonzern steht wegen der russischen Krim-Annexion auf der EU-Sanktionsliste. Jenseits dessen hat die "Gesellschaft für bedrohte Völker" (GfbV) in einem Appell an den SPD-Bundesvorstand auch darauf hingewiesen, dass Rosneft bei seiner Rohstoffausbeutung massiv die Rechte indigener Völker in Russland verletzt und als einer der größten russischen, mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen Konzerne auch mitverantwortlich für die russische Unterdrückungspolitik gegenüber den Krimtataren ist. Diese muslimische, turksprachige Bevölkerungsgruppe der Krim, die zu den ältesten Bewohnern der Halbinsel zählt, wurden unter Stalin wegen des (erfundenen) Kollektivvorwurfs der faschistischen Kollaboration nach Zentralasien deportiert und durfte erst wieder seit Ende der 1980er Jahre zurückkehren. Seit der russischen Annexion der Krim, die sie ablehnten, sind die Krimtataren erneut kollektiv von Repressionen und Vertreibung durch russische Behörden betroffen. Inzwischen haben zahlreiche internationale Gremien wie die OSZE und das Europaparlament die Verfolgung der Krimtataren scharf verurteilt - leider ohne Ergebnis. Und leider spielt das Thema auch in den internationalen Medien kaum eine Rolle. Meine geschätzte Kollegin Simone Brunner ist unter den ganz wenigen Journalisten und Journalistinnen, die unermüdlich und immer wieder über die neue Tragödie der Krimtataren schreiben. Für Zeit Online hat Simone Brunner bereits vor einigen Wochen über einen völlig absurden Schauprozess gegen zwei krimtatarische Politiker berichtet. Sehr lesenwert, sehr bestürzend.

Die deutsche Krim-Debatte (3): Die neue Tragödie der Krimtataren

Quelle: Simone Brunner Bild: Sergey Dolzhenko/... zeit.de

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