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Europa

Die deutsche Krim-Debatte (2): Eine gesetzestreue Reise von Kiew nach Jalta

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckDienstag, 15.08.2017

Die deutsche Technoband Scooter reiste vor kurzem illegal auf die russisch besetzte Krim, also über Moskau, was nach ukrainischem Gesetz verboten ist. Der FDP-Chef Christian Lindner würde das Problem Krim "einkapseln", also - Völkerrecht hin oder her - einfach ignorieren, und die Beziehungen zu Russland dringend verbessern. Und der Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder soll einen Führungsposten im russischen Öl-Konzern Rosneft erhalten, obwohl dieser wegen der russischen Annexion der Krim auf der EU-Sanktionsliste steht. Das sind die Auslöser der neuesten deutschen Russland-Debatte, über der die Frage stehen könnte: "Wie hältst du's mit der Krim?" Scooter sind also illegal auf die Halbinsel gereist, Lindner würde unter Umständen auch über Moskau fliegen und Schröder ... - es wäre interessant zu erfahren, welche Reiseroute er wählen würde. Tim Neshitov, russisch-deutscher Journalist und Redakteur der Süddeutschen Zeitung, der viel, interessant und kenntnisreich über russische bzw. osteuropäische Themen schreibt, hat den äußerst mühsamen legalen Weg gewählt: Er ist auf dem Landweg von Kiew nach Jalta gereist und hat Menschen begleitet, die gezwungen sind, auf diese Weise hin und her zu fahren. Seine Reportage ist eine eindrückliche Schilderung des Elends und der Bizarrerien, die man auf so einer Reise erlebt, wie auch der Doppelbödigkeiten, auf die ein aufmerksamer Beobachter stößt. Stellenweise ein bisschen zu schnoddrig im Ton, was herablassend wirkt von einem, der weiß, dass er diese Reise nicht machen muss, dennoch im Ganzen sehr lesenswert auf aufschlussreich.

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Die deutsche Krim-Debatte (2): Eine gesetzestreue Reise von Kiew nach Jalta
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Kommentare 4
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 7 Jahre

    Deine gesamte Krim-Serie ist gut für das Verständnis der schier unlösbaren Situation auf der Halbinsel.
    Ich fürchte, der Konflikt könnte so lange dauern wie der auf Zypern. Da gibt es nach über vier Jahrzehnten türkischer Invasion Fortschritte, aber eine Lösung ist nicht zu erkennen.
    Die Krimtataren sind die großen Verlierer - zum zweiten Mal.

    1. Keno Verseck
      Keno Verseck · vor mehr als 7 Jahre

      Hallo Achim, danke für Deine Wertschätzung. Ja, ich fürchte auch, es wird sehr lange keine Lösung geben.

  2. Fabian Goldmann
    Fabian Goldmann · vor mehr als 7 Jahre

    Macht man sich eigentlich in Russland strafbar, wenn man über die Ukraine auf die Krim reist?

    1. Keno Verseck
      Keno Verseck · vor mehr als 7 Jahre

      Nein.

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