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Europa

Rumänien, Deutschland und der unmoralische Medikamentenhandel

Keno Verseck
Journalist

geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.

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Keno VerseckDonnerstag, 27.07.2017

In ost- und südeuropäischen Ländern kosten viele Medikamente nur einen Bruchteil des Preises, der in deutschen Apotheken hingeblättert werden muss. Das ist die Grundlage eines legalen, aber höchst unmoralischen Geschäftsmodells für deutsche Händler von Pharmaprodukten: In Ländern wie Rumänien kaufen sie massenweise Medikamente auf, importieren sie nach Deutschland, verpacken sie neu und verkaufen sie dann mit großer Gewinnspanne zum teureren deutschen Preis. Die Folge für die Herkunftsländer: Dort mangelt es an den aufgekauften Medikamenten, die Gesundheit und sogar das Leben vieler Patienten geraten in Gefahr. In Rumänien ist das Problem seit längerem zumindest einem Teil der Öffentlichkeit bekannt. Das investigative Journalismuskollektiv Correctiv hat nun, zusammen mit dem RTL-Nachtjournal, eine detaillierte Recherche zum Thema vorgelegt, in der die Geschichte, die Mechanismen und die politischen und sozialen Implikationen dieses zweifelhaften Medikamentenhandels beschrieben werden. In dem Text wird auf eindrückliche Weise deutlich, wie gravierend das Problem des Medikamentenmangels durch den Handel inzwischen ist, warum die Lobbyinteressen dennoch bisher Vorrang vor Patientengesundheit haben und warum sich die Föderation der Patientenvereinigungen für Krebskranke in Rumänien (FABC) nun sogar hilfesuchend an die deutsche Kanzlerin wandte. Eine Veröffentlichung, die hoffentlich etwas bewegen wird.

Rumänien, Deutschland und der unmoralische Medikamentenhandel

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