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Flucht und Einwanderung

2 Kinder sind jeden Tag seit Anfang diesen Jahres im Mittelmeer ertrunken oder verschollen

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistDienstag, 04.10.2016

Mit dem Blick auf die Integration von Flüchtlingen gerichtet und angesichts geringer Zahlen neu ankommender Asylbewerber in Deutschland wird die noch immer hohe Anzahl an Flüchtlingen, die an europäischen Küsten ankommen, weitgehend ignoriert. IOM zählte seit Anfang 2016 über 300.000 neue Ankünfte. Dabei kamen rund 3.500 Menschen ums Leben (im letzten Jahr waren es im gleichen Zeitraum 500.000 Ankünfte aber weniger als 3.000 Todesfälle). Die Hilfsorganisation Save the Children hat die aktuellen Zahlen nun nach dem Alter aufgeschlüsselt und berichtet, dass unter den Opfern mindestens 600 Kinder waren. Allein in Italien seien 20.600 Kinder angekommen, von diesen waren 18.400 unbegleitete Minderjährige. Die Flüchtlingskrise, von der letztes Jahr gesprochen wurde, ist also keineswegs vorbei - tatsächlich ist die Überfahrt noch weitaus gefährlicher als in 2015 - sie wird in Deutschland einfach nur nicht mehr wahrgenommen, da es die Flüchtlinge nicht mehr hierher schaffen.

2 Kinder sind jeden Tag seit Anfang diesen Jahres im Mittelmeer ertrunken oder verschollen

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