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Flucht und Einwanderung

„Die Flüchtlingskrise ist vorbei!" — und die Köpfe werden wieder in den Sand gesteckt

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistDonnerstag, 20.10.2016

In der EU wischt man sich den Schweiß von der Stirn und gratuliert sich: Die Flüchtlingskrise sei bewältigt worden, endlich herrsche wieder Normalität. Auch in der Bundesregierung und den Ministerien sind solche Meinungen weit verbreitet. Nun müsse man nur noch die Flüchtlinge integrieren und die anderen abschieben, dann sei das Problem gelöst. Wie es zum Ende der Krise gekommen sei, bleibt dabei ebenso rätselhaft wie ihr Beginn. Man müsse halt die Fluchtmigration besser verhindern — das ist zumindest die politische Strategie, die wir in Afrika und im Nahen Osten beobachten können. Doch die anhaltende Ignoranz gegenüber der globalen Flüchtlingskrise und den unabsehbaren Entwicklungen in Syrien lassen befürchten, dass viele in Europa bald wieder so überrascht werden von steigenden Zahlen an Asylbewerbern wie schon letztes Jahr. Doch nicht nur auf globalem Maßstab, auch in Europa setzt sich die Weigerung fort, Verantwortung zu teilen und bei der nächsten Flüchtlingskrise könnten nicht nur die Menschenrecht auf der Strecke bleiben, sondern auch Europa, wenn man sich seiner gemeinsamen Verantwortung nicht bewusst wird.

„Die Flüchtlingskrise ist vorbei!" — und die Köpfe werden wieder in den Sand gesteckt

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