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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Im Gespräch stellt Yvonne Owur ihre Sicht auf Flucht und Vertreibung vor, im Link darunter findet man eine aufschlussreiche Rezension ihres ersten auf Deutsch vorliegenden Romans.
Die Autorin berichtet, dass Angela Merkels WIR SCHAFFEN DAS selbst in Kenya tagelang Nummer-Eins-Thema war:
"Ich erlebte den Moment gemeinsam mit meiner Familie am Fernseher in meiner Heimatstadt Nairobi. Da flimmerten die Bilder von Merkel vor uns, und meine Mutter stand spontan auf und applaudierte – etwas, was sie sonst nie tun würde."
Sie weißt auf die lange Tradition hin, dass Kenya immer wieder Flüchtlinge, auch aus Europa, aufnahm. Man denke nur an Tania Blixen, deren Autobiografie als «Jenseits von Afrika» verfilmt wurde.
Da will Paul Ostwald wissen, warum die kenyanische Regierung immer wieder droht Dadaab, das größte Flüchtlingslager der Welt, zu schließen?
"Weil unsere Regierung gesehen hat, was für einen guten Deal Erdogan aushandeln konnte. Drei Milliarden! Darauf hofft sie jetzt auch, genauso wie in Libyen und vielen anderen Ländern. Nach dem Motto «Kostenlos passen wir nicht auf eure Flüchtlinge auf»."
Hier zeigt sich die Ambivalenz der deutschen Politik.
In der Rezension ihres Romanes (Link unter dem Interview) steht geschrieben:
"Ihr Roman «Der Ort, an dem die Reise endet», vor zwei Jahren unter dem Titel «Dust» auf Englisch erschienen, erzählt die Geschichte des Landes als eine Geschichte gebrochener Versprechen."
Hier zeigt sich eine andere Ambivalenz: Wie schnell kann Kenya vom Land mit dem größten Flüchtlingslager zum Land mit der größten Zahl Fliehender werden?
Quelle: Paul Ostwald interviewt Yvonne Owur nzz.ch
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