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...hab damals den Einschreibungstermin für Theoretische Physik verpasst. Das hab ich jetzt davon.
Nur zehn Flüchtlinge waren es, die damals in eine Baracke außerhalb der Stadt einquartiert werden sollten. Für viele Bewohner von Tutzing am Starnberger See waren es dennoch zehn zu viel. Die Stimmung auf der Bürgerversammlung war feindselig. Jürgen Micksch von der örtlichen Evangelischen Akademie schafft es dennoch, die Menschen zu überzeugen. 1985 war das.
Wenig später organisieren Tutzinger Helfer Sprachkurse und Fahrräder für ihre neuen Nachbarn. Ein Jahr darauf formt Miksch aus seiner Helfergruppe mit Unterstützung von Flüchtlingsräten, Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Menschenrechtsorganisationen die bundesweite Flüchtlingsorganisation Pro Asyl.
30 Jahre ist das jetzt her. Aus den zehn Flüchtlingen sind Hunderttausende geworden. Aus den paar Tutzinger Helfern wurden Zehntausende Menschen, die sich für Flüchtlinge engagieren. Aus der kleinen Arbeitsgemeinschaft ProAsyl wurde eine der einflussreichsten Menschenrechtsorganisationen des Landes. Und aus dem Theologen Jürgen Miksch ein Symbol für die Kraft des Glaubens daran, dass Menschen dazulernen können.
Quelle: Bernd Kastner sueddeutsche.de
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