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Flucht und Einwanderung

Was ein Whistleblower über das "Mittelmeer der USA" zu sagen hat

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozSonntag, 23.09.2018

Auch in den USA gibt es eine "Krise", die Geflüchtete betrifft. Diese Krise ist allerdings vor allem eine moralische, wie Noam Chomsky zu sagen pflegt. Die Wüste an der Grenze zu Mexiko ist nämlich das Mittelmeer Amerikas.

Hier ertrinken keine Geflüchteten. Nein, hier lässt man sie verdursten.

Dies und nichts anderes ist nämlich der Job der Grenzschutzbeamten, die an der südlichen Grenze arbeiten.

In diesem lesenswerten Bericht von "The Intercept" spricht Mario, der einst beim Grenzschutz tätig gewesen ist, über seine schrecklichen Erfahrungen. Er erinnert sich, wie sein Vorgesetzter kleinen Kindern, die in der Wüste nahezu verdursteten, Wasserflaschen aus der Hand schlug und von seinen Angestellten kein Mitleid einforderte. 

Außerdem betrachten sich die meisten Grenzschützer ohnehin als moderne Cowboys, die den "Wilden Westen" im Zaum halten müssen. 

Mario - ein Pseudonym - arbeitete im Bundesstaat Arizona. Seine Aussagen decken sich mit jenen anderer ehemaliger Grenzschützer. 

Die Gewalt gegen Geflüchtete aus südamerikanischen Staaten und deren Entmenschlichung ist nämlich alltäglich. Mittlerweile ist bekannt, dass Grenzschutzbeamte diese Menschen in der Wüste absichtlich in den Tod schicken, Wasser- und Lebensmittelreserven, die von Aktivisten hinterlegt wurden, zerstören, auf unschuldige Menschen schießen und sie töten oder damit drohen, Kinder, die sich in deren Gefangenschaft befinden, zu vergewaltigen. 

Währenddessen werden jene Menschen, die den Geflüchteten helfen wollen, permanent kriminalisiert - auch von staatlicher Seite. Für Mario war dies der Anstoß, um seine Erfahrungen öffentlich zu machen.

Was ein Whistleblower über das "Mittelmeer der USA" zu sagen hat

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