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Fundstücke

2000 Hochzeiten und ein Blowjob-Fail

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
Zum Kurator'innen-Profil
Martin BöttcherDonnerstag, 02.11.2017

Lindos scheint ein kleines, sauberes Städtchen auf der griechischen Insel Rhodos zu sein. Es gibt dort eine kleine, saubere Kapelle, die für die griechisch-orthodoxe Kirche eine besonders wertvolle ist, weil hier der Apostel Paulus vor 2000 Jahren Station machte, um das Christentum nach Rhodos zu bringen. Und weil das alles so sauber und malerisch und heilig ist, kommen Jahr für Jahr etliche Paare aus aller Welt nach Rhodos, um sich in der Paulus-Kapelle trauen zu lassen. Die Tourismusbranche freut sich.

Bzw. hatte sich bis jetzt gefreut. Ein britisches Paar nämlich setzte mit einem nicht ganz stilsicheren Scherz eine Kette von Ereignissen in Gang, die damit (vorerst) endete, dass der Bischof von Rhodos alle ausländischen Trauungen für die Zukunft verbot. Rund 2000 Paare, die ihren "schönsten Tag des Lebens" für Rhodos geplant hatten, müssen jetzt anders disponieren. Eine Katastrophe für die schon erwähnte Tourismusbranche. Aber was hatte den Bischof so erregt? Schuld ist ein Blowjob. Jürgen Gottschlich hat die Geschichte für die taz aufgeschrieben.

2000 Hochzeiten und ein Blowjob-Fail

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Kommentare 6
  1. Jan Paersch
    Jan Paersch · vor fast 7 Jahre

    Interessanter Artikel. Auch ich finde den Konflikt Moralvorstellung vs. Tourismus spannend (siehe aktuell die Sperrung des Ayers Rock) der wird uns noch lange begleiten.
    Schöner Titel auch, Martin!

    1. Martin Böttcher
      Martin Böttcher · vor fast 7 Jahre

      Danke, Jan! (Besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht :-)

  2. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 7 Jahre

    "nicht ganz stilsicher"!...muhahaha!

    1. Martin Böttcher
      Martin Böttcher · vor fast 7 Jahre

      So würde ich das aus Berliner (Feier-)Sicht nennen, ja :-D

  3. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor fast 7 Jahre

    völlig unnötiger piq.

    1. Martin Böttcher
      Martin Böttcher · vor fast 7 Jahre

      Weil es um angedeuteten Sex geht? Ich finde dieses Geschichte aus verschiedenen Gründen sehr interessant: mir war nicht klar, wie wichtig das Hochzeitsbusiness für manche Gegenden sein kann. Finde auch spannend, dass es im Jahr 2017 immer noch solche Empfindlichkeiten gibt, die einen Bischof dazu bringen, eine ganze Gemeinde in die wirtschaftliche Verzweiflung zu stürzen (und dass er das alleine tun kann). Und dann noch das leicht Absurde an der Story: ein Paar macht einen halbprivaten Schnappschuss und löst damit so eine Welle aus. Jürgen Gottschlich hat das alles wirklich schön für die taz aufgeschrieben. Ein echtes "Fundstück"!

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