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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Google Deepmind schickt seine prominente künstliche Intelligenz AlphaGo in Rente. Aber nicht wegen mangelnder Erfolge, sondern eher, weil sie längst alles erreicht hat: Die KI, die das alte chinesische Brettspiel Go spielt, hat gerade erst den 19-jährigen Weltranglistenersten Ke Jie souverän besiegt, der zuvor noch voller Zuversicht erklärt hatte, er werde niemals gegen eine KI verlieren. Und selbst, als sich ihr fünf der besten menschlichen Spieler im Team entgegenstellten, hatte die KI keine Probleme zu gewinnen. AlphaGos Pensionierung hat also nichts damit zu tun, dass Googles KI-Abteilung Angst vor Niederlagen hätte, sondern damit, dass das Team künftig andere Schwerpunkte setzen will.
Seit 2016 hat AlphaGo kein Spiel mehr gegen einen menschlichen Spieler verloren, insgesamt nur eines. Dabei galt das komplexe Go-Spiel noch vor einigen Jahren als für künstliche Intelligenzen besonders schwierig zu erlernen. Deshalb ist AlphaGo auch ein Gradmesser für den rasanten Fortschritt, den die Arbeit an künstlicher Intelligenz derzeit macht. Der verlinkte Artikel aus der Süddeutschen Zeitung bietet einen guten Überblick über die Geschichte von AlphaGo, die nun wohl zu Ende geschrieben ist, und das, was seine Entwickler daraus in Zukunft machen wollen. Wer mehr wissen will, sollte sich den sehr fundierten Artikel von The Verge ansehen, der nicht nur deutlich tiefer in die Materie einsteigt, sondern auch erklärt, warum die KI-Siege über menschliche Spieler große Chancen bergen.
Übrigens: Während AlphaGo ein Beispiel für eine KI ist, die selbst zu spielen gelernt hat, machen sich anderswo Forscher Computerspiele zu Nutze, um ihre neuronalen Netze für andere Anwendungen zu trainieren. Mehr dazu gibt es in diesem interessanten Economist-Stück zu lesen.
Quelle: Patrick Illinger Bild: REUTERS sueddeutsche.de
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