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Armutsbericht: Wenn am Hauptbahnhof die Nacht einbricht

Björn Erichsen
Journalist

Norddeutscher. Lebt seit über 15 Jahren in Hamburg. Arbeitet für große Magazine und TV-Sendungen. Freischreiber by heart. Bildet an der Akademie für Publizistik Volontäre aus.

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Björn ErichsenDonnerstag, 22.09.2016

"Nirgendwo in Hamburg wird Armut offenkundiger als am Hauptbahnhof. Dabei ist er das Herz einer Metropole, die sich gern als "lebenswerteste Stadt Deutschlands" feiert und die zu den wohlhabendsten im ganzen Land gehört. Am Hauptbahnhof ist das Leben, hier werden die Fliehkräfte erkennbar, die eine Gesellschaft auseinandertreiben."

Früher wurde am Hauptbahnhof klassische Musik gespielt. Ging man schnell vorbei schmeichelte sie dem Ohr, doch blieb man stehen nervte sie nach kurzer Zeit gehörig. Man wollte so die Obdachlosen fernhalten, war mehr schlecht als recht gelang. Inzwischen sind es eh zu viele.


Für die ZEIT hat Marcus Rohwetter die Gestrandeten am Hauptbahnhof aufgesucht und einen Abend mit ihnen verbracht. Mit  Svetlana, die aus Russland nach Hamburg kam, weil sie von ihrem Mann geschlagen wurde, oder mit Klaus, der seit 30 Jahren obdachlos los ist und strenge "Reduktionsdiät" hält.

Für sie und viele andere ist der Hauptbahnhof Endstation, und daran ändert auch der Ärger so mancher Gewerbetreibender nichts, die sich aufgrund der  elenden Gestalten rundherum um ihr Geschäft sorgen. Daher gibt es nun einen neuen Vorschlag, der ebenso pragmatisch wie perfide ist: Warum die Geschäftsreisenden und die Hamburg-Touristen nicht einfach einen Bahnhof weiterfahren lassen, zum Dammtor, gleich nebenan - da ist das Elend noch nicht ganz so groß.

Armutsbericht: Wenn am Hauptbahnhof die Nacht einbricht

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