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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
In Games sind wir markige Space-Marines, agile Grabräuberinnen oder rasende Igel. Selbst wenn es in der Realität gerade für die Teilnahmeurkunde reicht, in digitalen Spielen sind unsere körperlichen Grenzen unerheblich. So möchte man zumindest annehmen. Doch auch Computerspiele stellen manche Menschen vor unüberwindbare Hürden. Wie soll man im Multiplayer-Modus die eigenen Teammitglieder von Feinden unterscheiden, wenn das benutzte Farbschema bei einer Rot-Grün-Blindheit seinen Zweck nicht erfüllt? Wie Super Mario erfolgreich durch das Pilzkönigreich navigieren, wenn man nur eine gesunde Hand zur Verfügung hat? Wie verstehen, was gerade überhaupt in der Story abgeht, wenn Dialoge nicht durchgängig untertitelt sind? Kurz gesagt: Für viele Menschen mit einer Behinderung bleibt auch der Eskapismus von Barrieren geprägt.
Umso besser ist es, zu beobachten, wie das Mitdenken von Behinderungen langsam im Mainstream der Spielentwicklung ankommt. Jüngstes Beispiel ist das – nach allem was man darüber lesen kann – fulminante Action-Adventure Uncharted 4. Mit nur wenigen Anpassungen, ist es den Entwicklern gelungen, das Spiel auch für viele Menschen mit körperlichen Einschränkungen bis zum Ende und ohne weitere Hilfe spielbar zu machen. Das wurde unter anderem durch den direkten Kontakt mit Betroffenen möglich. In einem sehenswerten, kurzen Feature wird gezeigt, wie Joshua Straub – Gründer der Website D.A.G.E.R. System, die Games auf ihre Barrierefreiheit testet – mit dem Entwicklerteam zusammengearbeitet hat, um ein paar der häufigsten Barrieren zu entfernen oder zumindest zu entschärfen. Denn natürlich ist noch Luft nach oben. Im »Disability Review« bekommt Uncharted 4 aber zurecht erstmal eine Bestnote.
When I turn on a game like Uncharted, I’m not confined to a wheelchair. I’m a swashbuckling ne’er-do-well treasure hunter like Nathan Drake.
Quelle: Patrick Klepek EN kotaku.com
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