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Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Die Offensive gegen Afrin begann am 20. Januar mit dem schwersten Luftangriff in der Geschichte der modernen Türkei. Die türkische Luftwaffe griff mit 72 Kampfflugzeugen die kurdische Stadt an. Sie setzte dabei ein Viertel ihrer gesamten Luftflotte ein. Bomber und Kampfjets zerstörten Stellungen, Bunker und Tunnelsysteme der Kurden. So sollten die Kämpfer der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) ausgeschaltet und demoralisiert werden.
Vor zehn Tagen, am 18. März, verkündete der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan dann die Einnahme von Afrin. Acht Wochen davor waren türkische Soldaten in die seit den 1920er Jahren von Kurden besiedelte Region einmarschiert. Die Invasion sei ein Versuch der Türkei, ihre interne Kurdenfrage militärisch zu lösen. Das stellen Rayk Hähnlein und Günter Seufert in einer Analyse der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) fest. Die SWP ist wohl Deutschlands wichtigster außen- und sicherheitspolitischer Think Tank und berät die Bundesregierung. Die Experten schreiben weiter:
"Alle von Kurden gehaltenen Gebiete in Nordsyrien sollen 'befreit' werden. Wenn die Parlamentswahlen im Irak im Mai dieses Jahres vorüber sind, will die türkische Regierung auch dort militärisch gegen die PKK vorgehen. Ankara nimmt sich offensichtlich ein Beispiel an Russland: Es will künftig vermehrt zu kriegerischen Mitteln greifen, um seine Ziele durchzusetzen."
Die Folgen dieser Politik für die Kurden in Syrien sind jetzt schon fatal. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London geht von 1.500 getöteten kurdischen Kämpfern, 280 zivilen Opfern und 46 toten türkischen Soldaten aus. Außerdem sind 400 pro-türkische Kämpfer gestorben. Als Grund für den Einmarsch nennt die türkische Regierung Angriffe mit Raketen aus der Region auf ihr Territorium. "Allerdings gibt es für solche Angriffe keine eindeutigen Belege", stellen die Analysten der SWP fest. Ein weiterer Anlass: Die PYD gilt in der Türkei als Terrororganisation.
Quelle: Rayk Hähnlein / Günter Seufert swp-berlin.org
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