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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Ich habe mir noch bei keinem piq so schwer getan, einen Teaser zu schreiben. Julian Assange im Interview mit dem italienischen Blatt Republica. Über China, Russland, die Rolle der Enthüllungsplattform im US-Wahlkampf, insbesondere die deutliche Positionierung gegen Hillary Clinton, gekrönt durch das Befeuern ihrer Email-Affäre wenige Tage vor den Wahlen. Eine Interferenz, die möglicherweise Trumps Triumph den entscheidenden Anschub gab. Vielleicht in Zusammenarbeit mit den Putindiensten. Das ist nicht bewiesen. Aber auch so hat sich Wikileaks längst als neutrale Instanz digitaler Demokratie disqualifiziert. Und scheint nur noch zu Zwecken der Selbsterhaltung zu pfeifen. Auf sehr destruktive Weise.
Wenn ich also dieses Interview empfehle, dann aus zwei Überlegungen: so schwierig Assange und Wikileaks zu beurteilen sind, viele Ausführungen in diesem Interview sind durchaus differenziert. Sei es zur tatsächlichen Verfasstheit Russlands oder den Machtstrukturen, die Trump sich gerade webt. Vor allem aber ist Assange nach sechs Jahren Edelhaft in Ecuadors Botschaft jetzt schon eine Person der Zeitgeschichte. Eine sehr sture, aber dennoch klar argumentierende.
Quelle: di STEFANIA MAURIZI EN repubblica.it
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