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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Das Spiel Assassin's Creed: Unity sorgte bei seiner Veröffentlichung im Jahre 2014 vor allem in Frankreich für großen Wirbel. Politiker und Historiker fühlten sich genötigt, die Darstellung der Französischen Revolution im Spiel wahlweise zu kritisieren oder zu verteidigen. Inmitten einer Rahmenhandlung um Tempelritter, Assassinen und außerirdische Artefakte, stellen sich die historischen Ereignisse von 1789 in Unity als brutaler Aufstand eines blind wütenden Mobs gegen im Grunde harmlose Aristokraten dar. Zwar mag man die klassische Erwiderung „Es ist doch nur ein Spiel!" ins Feld führen, aber dennoch gibt diese reaktionäre Darstellung eines prägenden historischen Ereignisses zu denken. Immer mehr Menschen beziehen ihr geschichtliches Wissen aus Computerspielen. Zwar ist den meisten klar, dass es sich um größtenteils fiktive Varianten der Geschichte handelt, aber es bilden sich trotzdem neue Geschichtsbilder heraus – wie man beispielsweise in APuZ 51/2016 zum Thema „Facts & Fiction" nachlesen kann. Für videogametourism.at wirft Eugen Pfister einen umfassenden Blick auf das Geschichtsbild von Assassin's Creed: Unity und wie es Einfluss auf die französische politische Identität nimmt.
Wenn alle revolutionären Errungenschaften wie die Niederschrift einer Verfassung, das Wahlrecht, die Säkularisierung, die Gewaltentrennung und die Ausrufung der Menschenrechte ausgeblendet werden, bleibt von 1789 nur das Bild eines wütenden Mobs, der die Straßen von Paris unsicher macht, übrig.
Quelle: Eugen Pfister Bild: Ubisoft videogametourism.at
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