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Der einsame Tod des George Bell – eine Rekonstruktion

Elisabeth Dietz
Redakteurin, Community Manager

An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.

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Elisabeth DietzMontag, 04.01.2016

„George Bell, ein einfacher Name, zwei Silben, das Minimum. Keine offensichtlichen Antworten auf die Frage, wer er war oder was sein Leben ausmachte. Was ihn bedrückte. Wen er und wer ihn liebte.“

George Bell ist einer der Menschen, die allein in ihrer Wohnung sterben und erst gefunden werden, nachdem einem der Nachbarn ein abstoßender Geruch aufgefallen ist. N. R. Kleinfield, seit vierzig Jahren Autor der New York Times, macht diesen stillen Tod zum Gegenstand einer Reportage. Er spricht mit den Polizisten, die die Leiche finden, mit den Medizinern, die den Totenschein ausstellen, mit dem Bestatter, dem Nachlassverwalter. 

Besonders und bemerkenswert ist der Ernst, mit dem Kleinfield sich der Geschichte des Toten annimmt. Wie gewissenhaft er aus den Fragmenten eines Lebens – alten Fotos, Steuerbescheiden, Weihnachtspostkarten – einen Menschen rekonstruiert. Man möchte es allen als Übung aufgeben, sich, sagen wir, einmal im Jahr so intensiv mit einem Fremden zu beschäftigen. Vorzugsweise mit einem, der noch lebt.

Der einsame Tod des George Bell – eine Rekonstruktion

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