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Andrea Hanna Hünniger ist als Reporterin für DIE ZEIT und DIE WELT unterwegs und schreibt auch für Magazine und Anthologien Essays, Reportagen und Portraits. 2011 erschien ihr Debüt über die Neunziger Jahre in Ostdeutschland "Das Paradies – Meine Jugend nach der Mauer", das die Neunziger Jahre aus Sicht der Kinder erzählt. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Ich hatte mir vorgenommen, nie über die AfD zu schreiben. Aber heute rief Ostdeutschland bei mir an. Wir unterhielten uns erst über Mietkosten, dann über Löhne und kamen, obwohl wir es sorgfältig zu umschiffen wussten, auf die Bundestagswahlen. Da waren sie schon wieder. Wir hatten eigentlich genug davon, oder wie Ostdeutschland sagt: Die Schnauze voll. Ostdeutschland sagte nur aber, dass es eine Frechheit sei, dass der Chef des Bundeskanzleramts, Peter Altmaier gesagt habe, ihm seien Nicht-Wähler lieber als AfD-Wähler, woraufhin ich erwiderte, so ganz habe er das aber auch nicht gesagt. Ostdeutschland sagte, dass es aber in ihrer Regionalzeitung stand und dass sie überlege: Jetzt erst recht. Ostdeutschland, so wie ich sie kannte, war belesen und klug, eher etwas demütig und manchmal, wenn man sie angriff oder in die Ecke drängte, da wurde sie sehr wütend. Da wurde sie laut. Sie sagte, sie habe es satt, dass Ostdeutsche per se als rechtsextrem, rassistisch und "was weiß ich noch" beschrieben würden. Das sei erniedrigend. Eine Demütigung. Jeden Tag müsse sie das von Westdeutschen Zeitungsfritzen lesen. Ich sei aber auch ein Zeitungsfritze und Ostdeutsch, wandte ich ein, aber sie hörte es nicht mehr. Dann wähle sie eben rechts, sagte Ostdeutschland.
Das ist vorauseilender Gehorsam, dachte ich. Und dachte weiter an die vielen bösen Texte und Pseudoreportagen, die Film-Ausschnitte mit den brüllenden, animalischen Ostdeutschen. Und bekam Mitleid. Was hatten wir getan. Also ihr. Oder wir alle.
Ich teile hier die sehr gut recherchierte Reportage über die Gründung der AfD. Die Reportage reist zurück in das westdeutsche Kaff, wo 18 Westdeutsche ihrem Frust einen Parteinamen gaben. Davon sind zwar nur noch zwei in der Partei, aber der Geist entstand nicht in Halle, in Zwickau oder Lichtenhagen, obgleich es furchtbare, rechte, rassistische Kräfte an diesen Orten gibt.
Der Tag der Gründung und die völlig unterschiedlichen Motivationen der Gründer sind sehr interessant und bieten einen Einblick in die Frustration des vermeintlich abgehängten alten deutschen Mannes, der die Welt nicht ganz begreift. Und dann kam Ostdeutschland.
Quelle: Paul Middelhoff, Jana Simon und Annabel Wahba Bild: Daniel Stier zeit.de
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