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hat Literatur und Performance Studies studiert, als freier Korrespondent in New York und als Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften gearbeitet. Seine Texte erscheinen in einer Reihe von Zeitungen und Magazinen, unter anderem in der ZEIT, der Weltkunst, DU, Mousse und im Philosophiemagazin. Er ist Autor der Biographie "Susan Sontag. Geist und Glamour" (Aufbau / Northwestern University Press) sowie der Essaybände "Nüchtern. Über das Trinken und das Glück" und "Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen" (Hanser Berlin). Er lebt in Berlin.
Ich persönlich kann den Ausgang dieser Wahlnacht immer noch nicht fassen und konnte, ehrlich gesagt, kaum schlafen. Das hier ist der beste Kommentar zum Einzug der AfD als drittstärkste Partei in den Bundestag, den ich bisher gelesen habe. Nicht nur seiner Analyse wegen - die rechtsradikale Partei werde nicht verschwinden, so Christian Bangel, der Autor des Kommentars, sondern sich auf der Bundestagsbühne als "die einzige echte Opposition inmitten korrupter Volksverräter darstellen" -, sondern auch wegen seiner Ursachenforschung. Einen Grund für dieses Wahlergebnis sieht Christian Bangel in dem, was er "Journalistenpopulismus" nennt - einer Haltung, die den AfD-Themen eine weitaus größere Aufmerksamkeit verschafft als sie verdienen, und immer bereit ist, den vermeintlichen Widerstand der Deutschen gegen Islam, Flüchtlinge und die Eliten zu unterstreichen - einen Widerstand, auch da kann man das Wahlergebnis konsultieren, den es in dieser imaginierten Breite gar nicht gibt. Heute sind es nicht die Gaulands und Weidels dieses Landes, die ihrem Lebensgefühl nicht öffentlich Ausdruck verleihen können, sondern die "stille Mehrheit", die unsere Demokratie erhalten sehen möchte. Bangel meint auch, dass man nicht darauf hoffen solle, dass sich die Wähler irgendwann der Inkompetenz und Menschenverachtung der AfD bewusst werden, denn ums Regieren oder Moral geht es diesen Wählern und ihrer Partei gar nicht - es gehe ihnen schlicht darum, schreibt er mit Verweis auf Michael Moores Trumpwähler-Analyse, einen "Molotowcocktail auf das System" zu werfen.
Quelle: Christian Bangel Bild: Fabrizio Bensch/R... zeit.de
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Besonders empfehlenswert fand ich auch einen Kommentar unter dem Artikel:
"Es war erschreckend mitanzusehen, wie niveaulos die politische Konkurrenz und viele etablierte Medien mit der AfD umgegangen sind.
Demokratie lebt vom Streiten um die besten Lösungen, und nicht vom kampagnenartigen Herumreiten auf Zitatenschnipseln ("Der hat "entsorgen" gesagt! Der muss weg!")."
Mit dem Piq eines Artikels der Journalistenpopulismus zur AFD kritisiert macht man doch genau wieder das was kritisiert wird, der AFD eine Plattform geben, die sie eigentlich nicht verdient hat. Alle Medien haben auch heute wieder durchweg Schlagzeilen zur AFD gehabt. Wenn man täglich über sie schreibt, wird sie uns sicher erhalten bleiben ... ☹️
Wunderbarer Kommentar, mit einer Einschränkung: Auch Christian Bangel bedient den Irrglauben, dass das einzige, was man rechter Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik entgegensetzen kann, ein Bekenntnis zu Merkel ist. Aber nicht nur die Merkel-Befürworter haben in dieser Debatte zu viel geschwiegen, sondern (aus meiner Sicht) vor allem die linken Merkel-Kritiker; also die Befürworter einer humanen Flüchtlingspolitik über den Herbst 2015 hinaus. Auch der Wegfall dieses linken Debattenpols ist ein Grund für den Wahlerfolg der AfD. Denn wenn das politisch Denkbare nur noch von Merkel bis Gauland reicht, kommen zwangsläufig viele rechts von der CDU heraus.
Das scheint mir der zentrale Satz zu sein: "Rechtspopulisten gewinnen immer dann, wenn die Alternative zu ihnen fad und ideenlos erscheint." Die Rechten sind längst schlau genug geworden auf echten, tatsächlichen Bedenken, Problemen und Sorgen aufzusatteln mit ihrer Strategie der Angst und ihrem Opfer-Mythos. Das politische Vakuum der Groko, das Versagen der politischen Linken - das sind amS die Räume, die die AfD geflutet hat.