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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Nur 20 von 100 Punkten. In der Literatur wäre das knapp vor der Altpapiertonne. Im Gaming gelten gemeinhin schon 70%-Wertungen als grausames Stigma. Und in diesem Review von Will Partin geht es noch nicht mal um die – wohl knapp überdurchschnittlichen (–> grausame 54% bei Metacritic) – spielerischen Qualitäten von Homefront: The Revolution. Nein, das Spiel wird so gnadenlos abgestraft, weil es ein inhaltlicher Tiefflieger ist. Spielbare Ideologie. Ein naiver Bauchladen der unausgekochten, politischen Einstellungen. Gaming sei erwachsen geworden, so sagt man, und Magazine wie Kill Screen nehmen das beim Wort. Wer erwachsen sein will, muss auch liefern oder schon mal mit einem harten Verriss leben können.
Und so ein Verriss auf Grundlage inhaltlicher Nullnummern, scheint sich langsam zu etablieren und nicht mehr einfach wegzugehen. Schon Tom Clancy's The Division musste sich bei Kill Screen eine perverse Ideologie vorwerfen lassen – mit zumindest 50 von 100 Punkten. Die alte Ausrede, es handele sich doch nur um ein Spiel, taugt nicht mehr. Oder besser: Sie geht nach hinten los. Denn, wenn es nur ein triviales Spielchen werden soll, warum dann thematisch so danebengreifen? Warum überhaupt den Anspruch erheben, eine politische Geschichte zu erzählen, wenn man dann nicht ebenso daran gemessen werden möchte? Es gäbe ja Alternativen.
Homefront: The Revolution erzählt von den USA unter der Fremdherrschaft der Nordkoreaner und kapert dafür einen Freiheitsbegriff, der so auch im Trump-Wahlkampf gut aufgehoben wäre. Freiheit als Ideologie. Möglichst ohne Details. Für wen die Freiheit schließlich gelten soll, wird dann entschieden, wenn sie halt da ist – aber wohl nicht für alle. Kann man so machen. Wäre es fernab jeglicher Nähe zur Realität angesiedelt, könnte man auch einfach die Schultern zucken. Aber so wie in Homefront: The Revolution thematisiert, bleibt es eben eine Steilvorlage für einen Verriss:
You can’t be neutral in a fucking game.
Quelle: Will Partin EN killscreen.com
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