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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Der deutschen Games-Branche geht es nicht gut, ihr Marktanteil sinkt kontinuierlich. Immer mehr Studios müssen an Mitarbeitern sparen – zuletzt etwa Daedalic Entertainment aus Hamburg. Der Deutsche Computerspielpreis stagniert finanziell dank aktuellem Haushaltsbeschluss des Bundestages. Inhaltlich stagniert der Preis – meiner Ansicht nach – jedoch schon länger. Der Branchenverband BIU bemüht sich derweil um bitter nötige Fördermodelle, verquickt dabei aber in problematischer Weise die wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte der Spielkultur. Wenn eine im Kern wirtschaftliche Förderung den Eindruck erweckt, automatisch auch kulturell relevante Spiele – abseits von einem bloßen Bezug zur deutschen Landeskultur – zu fördern, leistet das einen Bärendienst für jene Entwickler, die sich unter erheblichem finanziellen Risiken in spielerische Experimente stürzen und dabei bislang auf Kunst-, Theater- oder Film-Fördertöpfe angewiesen sind. Neben Steuersenkungen für grundsätzlich schon profitable Entwicklerstudios, braucht es ebenso eine Förderung für kleine und mittlere Spielentwickler, die sich nicht an etablierten Spielkonzepten orientieren. Petra Fröhlich von GamesWirtschaft.de hat ein lesenswertes Plädoyer dazu geschrieben, wie das funktionieren könnte:
Stellen wir uns nun für einen Sekundenbruchteil vor, dass Games aus heimischer Bodenhaltung nur einen Bruchteil des Stellenwerts und der finanziellen Möglichkeiten hätten wie Film und Fernsehen – zum Beispiel in Form eines öffentlich-rechtlichen Games-Angebots […]. Es gäbe Budget für eine Fülle altersgerechter Kinderspiele, für mutige und schräge Experimente, für aufwändige Lernspiele, für Episodenformate, für Spiele mit regionalem Bezug (hallo Tatort) oder historischem Kontext, für Blockbuster, für Bundesländer-überspannende Großproduktionen, für VR-/AR-Anwendungen und Serious Games, für die sich niemand heimlich schämen muss. Alles Dinge, die es nach marktwirtschaftlichen Maßstäben gar nicht geben dürfte.
Quelle: Petra Fröhlich Bild: ARD Programmdirek... gameswirtschaft.de
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