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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Mit dem Konsolenbefehl »idclip« lässt sich im Ego-Shooter-Klassiker DOOM II die Kollisionsabfrage der Wände deaktivieren. Im so genannten »noclip mode« spielen Gitter, Mauern und Türen keine Rolle mehr. Man läuft einfach durch sie hindurch, bis nur noch der Boden und der Himmel übrig bleiben. Ein berüchtigter Cheat, der ebenso zum Traum eines Strafgefangenen geworden ist, den Ryan Bradley für seinen fantastischen Text über die Rolle von Games in US-Gefängnissen befragt hat.
Sometimes the only thing that keeps me sane is the moments I get to think about anything else.
Hinter Gittern werden Games zum Eskapismus im wahrsten Sinne. Sie schaffen Momente der Freiheit und der Sinnhaftigkeit, wo sonst enge Grenzen und forcierte Langeweile herrschen. Selbst dort, wo sie nicht erlaubt sind, werden sie in den Köpfen gefangener Gamer zu tröstenden Metaphern des Ausbruchs. Und auch die ungeschriebenen Gesetze zwischen den Häftlingen lassen sich besser aus der Perspektive eines Spielers verstehen und bewältigen. Spiele sind ebenso ein Teil der Resozialisierung, wie ihre Abwesenheit allzu oft zum Gegenstand der Bestrafung und der Budgetkürzung wird. Es gibt kein »idclip« im Gefängnis, aber Games kommen ziemlich nah dran.
Quelle: Ryan Bradley blog.longreads.com
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