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»Modding is all about variety!« – Frauen erobern die Modding-Szene

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsDonnerstag, 03.03.2016

Das Modifizieren von Computerspielen gehört wohl zu den spannendsten und einzigartigsten Kulturtechniken des Mediums. Von Büchern, die von ihren Lesern an die eigenen Vorstellungen angepasst werden, liest man eher selten. Fan-Fiction und Remixes, ja, aber keine Software ermöglicht mir, allen Charakteren in Krieg und Frieden mal eben die Kleider vom Leib zu reißen. In Games? Kein Problem!  Spezialisierte Modding-Portale wie LoversLab (NSFW!) bedienen jede nur erdenkliche (meist männliche) Fantasie.

Und »männlich« ist das Stichwort, denn die Spielkultur mag zwar schon lange nicht mehr der Boys-Club sein, der sie mal war, in vielen Spielsubkulturen sind Frauen dennoch die Ausnahme. Umso schöner, nun beim The Creators Project ein Interview mit der weiblichen Modderin girlplaysgame zu lesen. Sie erzählt von ihrem Einstieg in die Szene, von dem Wunsch, eigene Vorstellungen in Games verwirklicht zu sehen und der transformierenden Kraft des Moddings. Was kommerzielle Produkte den Frauen nicht bieten können, schaffen sie sich einfach selbst!

Ein bisschen über das Ziel hinaus schießt girlplaysgame jedoch beim Thema Aktivismus. Einmal, weil sie der platten Rhetorik folgt, dass Praxis grundsätzlich besser als Theorie sei. Und zum anderen, weil sie ganz übersieht, dass feministische Aktivistinnen schon seit langer Zeit ihrer Theorie durchaus Praxis folgen lassen – man denke nur an SiSSYFiGHT (2000), Perfect Woman (2014) oder das Girl Game Movement, das in den 1990ern gewirkt hat. Aber Recht hat girlplaysgame ja schon:

Even if you have the most diverse customization options in your game, there will always be a subset of people you offend or exclude. That’s why it’s so important for game developers to release creation kits that make it easy for modders to mod their games.
»Modding is all about variety!« – Frauen erobern die Modding-Szene

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