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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Studium der Internationalen Entwicklung und Politikwissenschaften in Wien und Münster. Beschäftigt sich mit Sicherheitspolitik und Islamismus, unter anderem bei/mit Internationale Politik und Gesellschaft (IPG), Blätter für deutsche und internationale Politik, Internationale Politik (IP), Middle East Institute Washington, Atlantic Council, Clingendael Institute.
Viel der Berichterstattung über die Konfrontation zwischen schiitischen Milizen und den USA im Irak war die letzten Tage ziemlich holprig.
Zuerst gab es Verwirrung um das Label "Hisbollah". So verwies Spiegel Online auf Artikel über die libanesische Hisbollah, die in Deutschland wohl am geläufigsten sein dürfte. "Hisbollah" heißt übersetzt aber nur so viel wie "Partei Gottes". Entsprechend ist der Name im arabischen Raum nicht exklusiv.
Tatsächlich galten die US-Luftangriffe vom 29.12. einer Miliz namens "Kata'ib Hezbollah". Dabei handelt es sich um eine irakische Miliz, die Teil der "Popular Mobilization Forces" (PMU) ist. Die PMU wurden 2014 als Schirmorganisation für eine große Anzahl von Milizen gegründet, die den Kollaps der irakischen Armee im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) verhindern sollten.
Das gelang ihnen auch für den Moment. Ein beachtlicher Teil dieser Milizen befolgt allerdings nicht die Befehle der irakischen Regierung, sondern des Irans. Und da die PMUs auch formal ihren Platz in der irakischen Politik bekommen haben, verfügt der Iran über großen Einfluss.
Kata'ib Hezbollah's Anführer bezeichnet sich selbst beispielsweise als treuen Soldaten von Qassem Suleimani, dem berüchtigten Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden.
Back to topic: Die USA haben bei ihrem Angriff 25 Mitglieder von Kata'ib Hezbollah getötet. Als Vergeltung für den Tod eines US-Bürgers. In den vergangenen Monaten gab es mehrfach Raketen- und Granatenangriffe auf US-Einrichtungen im Irak.
Gestern dann griffen hunderte Menschen mit wehenden Bannern von Kata'ib Hezbollah die US-Botschaft an. Deutsche Medien bezeichnen sie großteils als "Demonstranten".
Und hier setzt der Tweet der irakischen Wissenschaftlerin Rasha Al-Aqeedi ein, den ich gepiqd habe. Sie stellt u. a. fest:
Außerdem geht es noch um die Frage, wie der Iran eigentlich so ungehindert seinen Einfluss steigern konnte. Wer sich für den Irak interessiert sollte Rasha unbedingt folgen. Wichtige Perspektiven von einer Frau, die den Aufstieg des IS und die Transformation des irakischen Staates selbst miterlebte.
Quelle: Rasha Al Aqeedi EN twitter.com
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