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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Erst vor wenigen Monaten hagelte es Morddrohungen, weil sich die Veröffentlichung von No Man's Sky verschoben hat. Es herrscht ein gigantischer Hype. Grund dafür ist vor allem das Versprechen einer fast unendlichen und unendlich variablen Spielwelt. Wo sonst Designer*innen – in mühevoller Kleinarbeit – jedes inhaltliche Detail selbst erschaffen müssen, übernehmen dies in No Man's Sky komplexe Rechenprozesse. Das ist nicht neu, auch Spiele wie Spore oder Minecraft bedienen sich bereits ausgiebig der prozeduralen Generierung von Spielinhalten, aber noch keines im Umfang von No Man's Sky. Eine riesige, frei zu bereisende Galaxie wird den Spielenden versprochen, mit unzähligen Planetensystemen und einzigartigem Leben. Jetzt ist der Release jedoch erneut bedroht. Wie es aussieht, hat sich das Entwicklerstudio Hello Games für ihre ›Weltformel‹ an einer patentierten, mathematischen Gleichung bedient. Wesley Yin-Poole gibt auf Eurogamer.net einen guten Einblick in diesen Fall.
Bereits 2004 meldete der Pflanzengenetiker Johan Gielis seine ein Jahr vorher entwickelte ›Superformula‹ zum Patent an. Die geometrische Formel ist in der Lage, mit relativ wenigen Variablen, diverse natürliche Formen – wie etwa Seesterne, Spinnennetze, Felsformationen etc. – abzubilden und zu variieren. Im Browser kann man das sogar selbst ausprobieren. Und in einem Artikel des New Yorker hat ein Entwickler von No Man's Sky mehr oder weniger offengelegt, mit Gielis flexibler Gleichung zu arbeiten. Genicap, ein von dem Genetiker gegründetes Forschungsinstitut, hat nun mit Hello Games Kontakt aufgenommen und bittet das Entwicklerstudio an den Verhandlungstisch. Offenbar wollen die Forscher die Games-Branche in Zukunft selbst mit Software zur prozeduralen Generierung versorgen. Ob das Patent der ›Superformula‹ tatsächlich durch No Man's Sky verletzt wurde, wird sich zeigen müssen. Es dürfte auch nicht der letze Patentstreit im Gaming bleiben. Aber wer wird wohl diesmal die Morddrohungen bekommen?
Quelle: Wesley Yin-Poole EN eurogamer.net
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