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Sexismusdebatte: "Wir hauen immer auf die größte Pauke"

Judka Strittmatter
freie Journalistin und Autorin
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Judka StrittmatterSamstag, 28.10.2017

Oh, das gibt wieder Abstrafung, aber egal: Man kann es eh nur falsch machen in diesen Tagen. Die lauthalsigsten Anti-Sexismus-ApologetInnen beharren auf ein Recht, das einzufordern absolut richtig ist, das sie aber auf die unklügste Art ever durchsetzen wollen. Psychologisch gar nicht wertvoll. Schon mal in der eigenen Partnerschaft gecheckt, wie Männer reagieren, wenn sie laut und hysterisch agitiert werden? Geht nur nach hinten los. Wir Frauen – weiser, listiger, eleganter als Männer? Mitnichten wieder mal. Wir brüllen wie die Kesselflicker und erreichen nur das Gegenteil. Und überall verdrehen nicht nur Männer die Augen, sondern auch Frauen. Und deswegen unterstütze ich hier, als Frau, die auch schon begrapscht worden ist und es NICHT toll fand, mal die Männer. Nicht, weil ich mich auf den Krawall freue, der dafür dräut, oh Gott, nein, dafür bin ich – ganz weiblich – viel zu gefallsüchtig, sondern weil mein reizender und sexistisch unauffälliger Kollege Jochen-Martin Gutsch einfach total recht hat mit seinem Text. Neben ihm kenne ich so viele gute Männer, die nie tumb eine Frau anmachen würden, dass es jetzt mal Zeit wird, deren Ehre zu retten. Als wenn wir Frauen die besseren Menschen wären. Nein, sind wir nicht, meine Damen! Und ganz ehrlich Mädels, #Metoo (nochmal!) in allen Ehren, aber diese Hyperventilation wirkt schon etwas verbissen, wenn man andererseits weiß, dass Frauen millionenfach ins Kino rennen, wenn so ein Schwachmatenfilm läuft wie "Fifty Shades of Grey". Oder wenn sie dann an anderer prominenter Stelle (Debatte) mal wieder "richtige Kerle" vermissen, die noch flirten können. Sorry, da verstehe ich als Frau uns Frauen oft nicht. Wie so oft, im Übrigen. 

Sexismusdebatte: "Wir hauen immer auf die größte Pauke"

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Kommentare 38
  1. Dirk Liesemer
    Dirk Liesemer · vor 7 Jahren

    Danke für den Piq, ich find ihn gut. Verstehe auch nicht recht, was hier einige so vehement auf die Barrikaden treibt. Gutsch hat doch einige Dinge eingesammelt, die in der Tat absurd sind. Vermutlich hat nur die Hälfte der Kritikerinnen den Text überhaupt gelesen, um weiterhin über Strukturen und dergleichen lamentieren zu können.

    1. Judka Strittmatter
      Judka Strittmatter · vor 7 Jahren

      !!!

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 7 Jahren

      @Judka Strittmatter Ach so, das einzige, was mich wundert: Warum ist der Piq überhaupt nicht im Kanal Feminismen gelandet, sondern in Fundstücke?

    3. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Dirk Liesemer weil Judka da nicht Kuratorin ist.

    4. Marcus Ertle
      Marcus Ertle · vor 7 Jahren

      @Marcus von Jordan Das wäre spannend

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor 7 Jahren

    Hier geht die Debatte weiter: https://www.facebook.c...

  3. Antje Schrupp
    Antje Schrupp · vor 7 Jahren

    Es geht doch bei dem Thema um Stukturen und kulturelle Selbstverständlichkeiten und Gewohnheiten. Diese werden natürlich von Frauen und Männern befördert und von manchen eben auch hinterfragt und kritisiert. Der Hinweis dass "nicht alle Männer" böse und nicht alle Frauen gut sind, ist da doch vollkommen banal und niemand mit drei Gramm Grips im Kopf hat jemals etwas anderes behauptet. Inwiefern das also ein Einwand gegen #metoo sein soll, ist mir schleierhaft. Es sei denn, man nimmt mir die mediale Darstellung der Aktion wahr, dann vielleicht. Aber naja. Dann will man es auch nicht so genau wissen.

    1. Daniel Schreiber
      Daniel Schreiber · vor 7 Jahren

      Genau!

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      Ich selber habe das gar nicht als einen Einwand gegen #metoo gesehen, sondern mehr als Aufruf mal einen Schritt weiter zu kommen. Im Sinne deiner ersten beiden Sätze. Ich fand wie gesagt #metoo toll und habe sogar den Eindruck, dass sich das von Welle zu Welle sogar noch intensiviert, noch offener und klarer wird und sehr viel beitragen kann. Die von Judka angesprochene "Hyperventilierung" passiert amS drum herum. Oder jedenfalls nehmen das eben viele Menschen so wahr. Wenn man sich der Sache verpflichtet fühlt und gehört werden will, dann sollte man das erstmal bemerken. Deshalb muss man es ja nicht gut finden. Vielleicht ist es ein Missverständnis, aber das wird man nicht lösen, in dem man sagt "kann gar nicht sein das Missverständnis".

  4. Marcus Ertle
    Marcus Ertle · vor 7 Jahren

    Ich finde schon auch, dass sich in der Debatte ein Eifer ausdrückt, der zum Teil von Männern fordert, dass sie bekennen sollen, wie sich fortan gegen Sexismus vorgehen. Das finde ich furchtbar pathetisch und übergriffig. Ich meine, dass der richtige moralische Kompass aus menschlichem Anstand besteht, der keine geheimwissenschaft darstellt in dessen Besitz nur eine kleine meinungsstarke Elite ist.

    1. Marcus Ertle
      Marcus Ertle · vor 7 Jahren

      Entschuldigt die Tippfehler. Handy

  5. Daniel Schreiber
    Daniel Schreiber · vor 7 Jahren

    Ich verstehe, ehrlich gesagt, diesen Piqd nicht. Eine Reihe von Frauen sagt, sie wolle nicht mehr begrapscht und vergewaltigt werden. Und wie einige andere auch entgegnet dieser Kommentator: Was ist das denn für ein altmodisches Männerbild, es sind doch gar nicht alle Männer so! Niemand hat je behauptet, dass "alle Männer" so wären. Wenn man sich gegen Sexismus ausspricht heißt das nicht, dass man alle Männer für Täter hält oder Männer hasst. Dass "Frauen" gegen "Männer" seien, ist eines der ältesten Vorurteile, das Frauen immer dann entgegengebracht wird, wenn sie etwas ändern wollen - ob das nun das Wahlrecht war oder gleiche Bezahlung ist. Dieses Fantasiebild der "männerhassenden Frau" ist eine diskursive Machterhaltungsstrategie. Eine Machterhaltungsstrategie, die zudem die Realität umkehrt und einen Frauenhasses verleugnet, der real existiert und sich unter anderem in der schlechteren Bezahlung, in sexuellen Übergriffen und paternalistischen Bullshit-Texten wie diesen äußert. Ich habe keine Ahnung, wie man dagegen auf "geschicktere" oder "elegantere" Weise angehen will.

    1. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor 7 Jahren

      Was Daniel sagt.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      Wenn wir in der Sache weiterkommen wollen und zwar nicht im aktuellen Kontinentaldrifttempo , glaube ich, dass man etwas ändern muss. Es fällt mir schwer den Finger darauf zu legen, aber ich würde es mal eine integrative Debatte nennen, in der alle wieder etwas lernen dürfen und die mit viel weniger Schuldzuweisungen auskommt. So wenig "alle Frauen" sagen würden, dass "alle Männer" Sexisten sind, so wenig sagt der Autor hier, dass alle Frauen Männer hassen würden. Glaubst du wirklich Daniel, dass dieser Autor ein Frauenhasser ist? Und Judka auch? Und ich auch, weil mich da was anspricht? Ist der Sprung nicht ein wenig kurz? Mir scheint da eine Pointe zu sein: ganz im Stile dieser Zeit ist alles durchpolarisiert und muss es scheinbar auch sein. Man hat ganz recht, also 100% und dem eigenen Narrativ wird lange, lange jede diskursive Empathie geopfert. Ich als weißer, alter Hetero habe #metoo gefeiert und mich davon bewegen lassen. Ich habe mich aber auch vielfach geärgert über pauschale, aggressive Texte und Listen mit Verhaltensregeln. Niemand bietet mir an, etwas zu lernen, was ich weitergeben könnte. Ich würde gerne. Vielleicht habe ich ja wirklich etwas noch nicht begriffen.

    3. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Marcus von Jordan ...vermutlich sogar. Teach me! Aber "paternalistischer Bullshit" hilft mir nicht weiter...

    4. Daniel Schreiber
      Daniel Schreiber · vor 7 Jahren

      @Marcus von Jordan Weisst du, man muss nicht so tun, als würde es in dieser Debatte um etwas anderes als um Anstand und Fairness gehen. Da gibt es nicht besonders viel zu lernen. Es geht nicht um Begriffe wie "Vergewaltigungskultur" und auch nicht um den "alten, heterosexuellen, weißen Mann", der uns jetzt plötzlich allen leid tun soll, weil so oft auf ihn drauf gehauen wird. Wenn ein Mann - hetero, homo, alt, jung, schwarz, weiss, wie auch immer - keinen anderen Menschen begrapscht, sexuell belästigt oder vergewaltigt hat, gibt es in dieser Debatte auch keinen Grund, dass er sich schuldig fühlt. So zu tun, als würden die Anklägerinnen alle Männer dieser Dinge beschuldigen, ist genau das: vom eigentlichen Thema ablenkender paternalistischer Bullshit. Das kann man jetzt sicherlich auch netter oder rücksichtsvoller ausdrücken, aber dazu habe ich nach einer Woche mit genau solchen Texten leider keine Lust mehr.

    5. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Daniel Schreiber ...mir tut überhaupt niemand leid außer den Opfern. Und wenn ich etwas anderes will für diese Debatte, dann nicht weil ich mich verteidige, sondern weil ich das Gefühl habe, dass sie gerade absäuft und sich im Kern nichts noch weiter ändern wird so. So interpretiere ich auch den Autor. Du machst daraus "Opfer an den Pranger stellen" und "paternalistischen Bullshit". Aber Kritik kann doch nicht immer gleich "victim-blaming" sein. Ich hätte gerne eine Antwort auf die Kritik und nicht auf das "kritisiert werden". Es gibt nichts zu lernen außer Anstand? Für mich also eh nichts? Doch, ich würde gerne verstehen, wie so ein Psycho wie Weinstein möglich ist. Wie ist er so geworden und warum (!!!) ist er so lange damit durchgekommen? Dann weiß ich vielleicht nämlich etwas darüber, was ich Vätern und Müttern sagen muss, damit diese urfalschen Prägungen von Jungen UND Mädchen aufhören. Oder kann sonst ein Verständnis dafür aufbauen, wo die Sache aus dem Ruder läuft. Oder nicht?

    6. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor 7 Jahren

      @Marcus von Jordan Lieber Marcus, Du schreibst: "Es gibt nichts zu lernen außer Anstand? Für mich also eh nichts? Doch, ich würde gerne verstehen, wie so ein Psycho wie Weinstein möglich ist. Wie ist er so geworden und warum (!!!) ist er so lange damit durchgekommen? "
      Ich glaube, für den Einzelnen reicht Anstand, ja. Warum Weinstein so lange damit durchgekommen ist, ist eine berechtigte Frage und weist auf die gesellschaftlichen Verhältnisse hin, wo wir alle etwas lernen können. Ich glaube: Er ist so lange damit durchgekommen, weil seine Opfer gesehen haben, dass Frauen, die mit so etwas an die Öffentlichkeit gehen, meistens der Hysterie oder der "Furienhaftigkeit", wie Judka Strittmatter es nennt, bezichtigt werden und dass ihnen in den seltensten Fällen geglaubt wird. Deswegen reagiere ich (und, ohne für ihn sprechen zu wollen, wahrscheinlich auch Daniel) so heftig auf Texte wie diesen, weil ich meine, dass sie Teil des Problems sind, also genau in die falsche Richtung führen. Wieder nichts gelernt. Und, als P.S. an Frau Strittmatter: Auch Frauen können sexistische Denkmuster perpetuieren.

    7. Judka Strittmatter
      Judka Strittmatter · vor 7 Jahren

      @Theresia Enzensberger Hallo, Frau Enzensberger, Sie haben aber schon auch gelesen, was ich schrieb? "Die lauthalsigsten Anti-Sexismus-ApologetInnen beharren auf ein Recht, das einzufordern absolut richtig ist, das sie aber auf die unklügste Art ever durchsetzen wollen."
      Ich habe mich nirgendwo beschwert, dass #metoo nicht in Ordnung ist, mir kommt es nur auf den Ton der Debatte an und man erreicht nichts mit Keiferei und pädagogischem Zeigefinger, das haben wir leider auch bei der AfD gemerkt. Sie müssen lernen, andere Bewertungen und Empfindungen auszuhalten Frau Enzensberger. So geht Demokratie, hab' ich als kleiner Ossi mal gelernt. Und wenn Sie den Ton der Debatte nicht als hysterisch empfinden obwohl das auch schon Bestandteil vieler anderer Texte ausser dem von Gutsch war, dann ist das Ihr gutes Recht, ändert aber nichts an der Tatsache, dass dies eben nur IHRE Meinung ist. Ich "perpetuiere" auch nix, aber schießen Sie ruhig mit Kanonenkugeln auf Spatzen. Ich weiß selbst am besten, wie sehr ich Frauen toll finde, diese über alles wertschätze und sie im Übrigen auch für das stärkere Geschlecht halte – aber egal. Ich erzähl' das jemandem, der mir zuhört.

    8. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor 7 Jahren

      @Judka Strittmatter Machen Sie das mal. Und ich muss Gott sei Dank gar nichts ("Sie müssen lernen, andere Bewertungen und Empfindungen auszuhalten"). Auch das ist freiheitliche Demokratie.

    9. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Theresia Enzensberger Liebe Theresia - danke für die Einlassung auf jeden Fall! Bin grad zu platt um weiter nachzufragen.
      Aber zur Debatte: Es hilft ja nichts - viele Menschen fühlen sich unwohl mit dem Ton, fühlen sich ausgeschlossen, angegriffen, gegängelt und nicht gefragt. Und sind nicht Willens auf der Basis zuzuhören oder zu lernen oder gar eine "reine Lehre" zu akzeptieren. Gilt eben teilweise auch für mich. Da solltet ihr ran, ich finde ihr könnt schlecht sagen "macht keinen Sinn die Debatte noch mal zu führen". Dann gebt ihr sie auf. Eigentlich ist doch genau der Moment, wo jemand einen solch verhältnismäßig harmlosen, ratlosen, fragenden Text schreibt genau der Moment der Chance um wirklich ins Gespräch zu finden.
      Vielleicht versuchen wir das sachlich en detail im podcast fortzuführen...muss ich mir noch mal überlegen. Es fühlt sich wirklich so an, als ob die ganze Welt einen davon abhalten will, da offen und aktiv ranzugehen.

    10. Theresia Enzensberger
      Theresia Enzensberger · vor 7 Jahren

      @Marcus von Jordan Und, noch zum Anstand: "Sei kein Arschloch" ist einfach eine ziemlich gute Regel im menschlichen Miteinander. Diese Grübelgrübel-Texte, die jetzt überall erscheinen, so, als hätten irgendwelche Feministinnen auf einmal sehr exotische, ganz neue Regeln aufgestellt, bei denen man sich sehr bemüht, sie zu verstehen, aber es ist einfach alles so wahnsinnig KOMPLEX ... das nervt doch.

    11. Daniel Schreiber
      Daniel Schreiber · vor 7 Jahren

      @Marcus von Jordan Lieber Marcus, ich habe weder behauptet, dass Judka Strittmatter eine Frauenhasserin ist noch dass du oder der Autor des vorgestellten Textes Frauen hassen. Und ich finde es schade, dass ich es an dieser Stelle so sagen muss. Ich habe über herrschende Diskurse und diskursive Machterhaltungsstrategien gesprochen und darüber, dass "geschickt die Jungs manipulieren" keine besonders gute diskursive Strategie ist. Wenn du von "ganz im Stile der Zeit" sprichst: Eine andere Herrschaftsstrategie ist es, sich selbst zum persönlichen Opfer zu stilisieren, wenn andere Menschen allgemeine Missstände anklagen. Das erleben wir gerade in dieser Debatte. Plötzlich sind die anklagenden Frauen die Täterinnen, weil sie zu sehr auf die Pauke hauen und was weiss ich, warum. Und die halbe journalistische Männerwelt fühlt sich verfolgt. Das ist doch bitteschön komplett absurd. Hier haben eine Reihe von Frauen auf ein Phänomen sexueller Gewalt hingewiesen, das wir nicht nur alle kennen, sondern dass sich statistisch auch noch stich- und hiebfest nachweisen lässt. Und die werden jetzt an den Pranger gestellt.

    12. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Daniel Schreiber ergänzend: ja meine Frage, ob du uns (Autor, Judka, mich) für Frauenhasser hältst war natürlich polemisch. Sorry. Ich wollte ja eben nur sagen, dass nicht alle Kritik am Feminismus damit pariert werden kann, dass sie ohnehin nur Ausdruck dieser Diskursstrategie der "männerhassenden Frau" ist. Jetzt denke ich nach über "Frauenhass". Ist das Problem wirklich Frauenhass? Ist es sicherlich in vielen, vielen Einzelfällen. Aber vielleicht nicht im Ganzen. Da ist das Problem doch vielleicht viel mehr eine historisch gewachsene, kulturstrukturelle, gesamtgesellschaftliche Fehlstellung. Die von Männern und Frauen weiter bedient wird und zwar ganz ohne Hass. Aber jetzt hör ich mal wieder auf mit Schreiben und denke erstmal nach :)

    13. Judka Strittmatter
      Judka Strittmatter · vor 7 Jahren

      @Daniel Schreiber Lieber Daniel Schreiber, ich verstehe Ihren Furor nicht, wo bitte werden hier Frauen, die sich über Sexismus beklagen, an den Pranger gestellt? Ich als Frau habe mich lediglich solidarisiert mit einem Mann, der die Debatte als zu übergriffig und verallgemeinernd gegen Männer darstellt. Und auch mir als Frau ist diese Debatte zu furienhaft. Und finden Sie nicht, dass meine Meinung als Frau nicht auch gehört werden sollte? Vielleicht auch noch eher als Ihre? Nein? Alleine, wenn ich erfahre, dass sich SPIEGEL-Kolleginnen von Jochen-Martin Gutsch, die sich über seinen Text empört haben, nicht an ihn selbst, sondern gleich an die Chefredaktion gewandt haben, um sich zu beklagen, dann frage ich mich, was dieses Kleinkindpetzerei soll. Dann schäme ich mich für die Rückgratlosigkeit meiner Geschlechtsgenossinnen. Das kann nun wirklich kein souveräner, weiblicher und überlegter Weg sein. Und wenn Sie von "paternalistischem Bullshit" reden, dann ist das eine Unangemessenheit im Diskussionsstil, die mir nur sagt, dass Sie mit aller Macht Recht behalten wollen. No more, no less.

    14. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 7 Jahren

      @Judka Strittmatter Haha, die sind echt gleich zum Chef gerannt! Die pädagogischen Züge werden in der Debatte übrigens auch immer sichtbarer.

    15. Daniel Schreiber
      Daniel Schreiber · vor 7 Jahren

      @Judka Strittmatter Danke für Ihren Kommentar, den ich an dieser Stelle mal so stehen lassen möchte.

    16. Fabian Goldmann
      Fabian Goldmann · vor 7 Jahren

      Ich bin für Marcus

    17. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 7 Jahren
  6. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

    Ich finde den Text super, weil er so undogmatisch und fragend ist. Die Debatte bekommt dieses mal eine brauchbare Gegenposition - gut so! #metoo sollte dabei nicht in Verruf geraten. Ich habe das als sehr positiv erlebt, auch wenn ich den Auslöser mit Frau Chebli mindestens verwunderlich fand, so wie auch ganz viele Frauen im Freundeskreis übrigens. Freundinnen haben bei der Gelegenheit "gesprochen" und das hat mich jeweils berührt und meine diesbezüglichen Sinne geschärft. Es war Anlass für mehrere Gespräche zu Hause mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern. Das kann nicht schlecht sein.
    Das Interview mit Steffi Lohaus in der "Kulturzeit" fand ich klasse und da wurde sehr deutlich, wie sich vieles zu einem großen Schlimmen verbindet.
    Teil unserer Gespräche zu Hause war etwas, was hier auch nur angerissen wird und was mAn fehlt in der Debatte: warum ist das alles so? Was ist das für eine Prägung von Jungs, dass dabei Männer rauskommen, die sich so schwer tun Grenzen zu erkennen oder eben auch einfach sexistische Arschlöcher werden? Und welche Rolle spielen bei dieser Prägung Frauen, Mütter, Schwestern, Mädchen?

    1. Antje Schrupp
      Antje Schrupp · vor 7 Jahren

      Ich weiß nicht, warum du diesen Aspekt (warum ist das so?) in der Debatte vermisst. Fehlen tut er jedenfalls nicht, es gibt viele Feministinnen und Männlichkeitsforschungen, die sich damit beschäftigen.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Antje Schrupp ...vielleicht findet er zu abseits statt. Ich bin kein totales Kriterium, aber doch ein Intensivtäter was Lesen angeht und extrem affin für das Thema. Der "laute Teil" der Debatte zumindest scheint mir ziemlich frei zu sein davon.

    3. Antje Schrupp
      Antje Schrupp · vor 7 Jahren

      @Marcus von Jordan Der "laute" Teil ist halt immer auch der, der in den Medien, zum Beispiel im Spiegel, wiedergegeben wird. Man kann sich über feministische Debatten auf diesem Weg nur unzureichend informieren, weil dort meist nur die "knalligen" Positionen gefragt sind. Ich spreche aus Erfahrung, da ich selbst schon mehrfach lange Interviews dazu gegeben habe, mit diversen Medien, die wurden aber immer wegen "zu komplex" nicht gedruckt. Das finden "wir Feministinnen" ja auch schade, können es aber nicht ändern :)

    4. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor 7 Jahren

      @Antje Schrupp ja das ist scheisse. Und klar - das was ich weiß, weiß ich auch nicht aus den Mainstreammedien, sondern aus solchen "zu komplexen" Publikationen wie z.B. Büchern. Nur das "laute" wahrnehmend verstehe ich aber diese Konterreaktion, die ja dieses mal ziemlich deutlich ausgefallen ist (Fischer, Kelle, das hier).

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