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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Als ich am 1. Januar aufwachte, fand ich mich als einziger Mensch im Haus bei Bewusstsein. Die anderen sollten noch für Stunden ihren Neujahrsrausch ausrauschen lassen. Ich kam mir wieder vor wie das Kind, das nicht verstehen kann, wieso denn diese Erwachsenen dauernd so müde sind. Also nutzte ich die Zeit, um in Ruhe in alle Schränke zu gucken und mit den vielen Buchrücken zu flirten, die so lasziv in den Regalen herumlungerten. Dabei fiel mir eine Anthologie mit Artikeln in die Hand, die Malcolm Gladwell im Laufe der letzten 20 Jahren für den New Yorker geschrieben hat, ein wundervolles Buch mit dem Titel "What the Dog Saw."
Ein Artikel darin ist "The Ketchup Conundrum", aber ich könnte auch jeden beliebigen anderen vorstellen. Gladwell schreibt so hervorragend, es fühlt sich praktisch an, als schaute man ihm beim Denken zu. Der Mann ist das lebende Bigger Picture. Seine Reportagen als Journalist zu lesen, löst in mir das gleiche ungeduldige, erwartungsfrohe Gefühl aus wie diese langen freien morgendlichen Mußestunden. In "The Ketchup Conundrum" zum Beispiel, geht es darum, warum Heinz Tomato Ketchup so unangefochten erfolgreich ist, während sich der Markt für so ziemlich alle anderen Produkte diversifiziert hat.
Um diese Frage zu klären, erfahren wir von Gladwell natürlich die Geschichte des Erfolgszuges der Tomate und des Tomatenketchups um die ganze Welt. Ein Teil seines Genies liegt aber darin, dass sich der Text erstmal um Senf dreht. Und um die Gesetze des Marktes und des Marketings. Zudem lernen wir dann noch etwas über Produktforschung und über Wesen und Messbarkeit von Geschmack. Am Ende ist man froh, bald mal jemanden anzutreffen, dem man die ganze Geschichte nacherzählen kann.
Quelle: Malcolm Gladwell Bild: Ruven Afanador EN newyorker.com
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Danke für den Piq, klasse Artikel, journalistisch wie thematisch. Wobei Gladwall aber im Grunde schon gleich zu Beginn verrät, warum sich der Ketchupmarkt im Gegensatz zur Senfbranche nie so richtig diversifizieren konnte: Beim Senf war es möglich, einen Bezug zur europäischen Gastrotradition und -kultur herzustellen. Darüber ließen sich dann die ganzen Sondersorten verkaufen. Beim Ketchup als uramerikanischem Produkt ohne diesem "Überbau" ging das nicht. (wobei die Erklärung aus dem zitierten Essay "Ketchup und das kollektive Unbewusste", Heinz-Ketchup sei das "esperanto of cuisine", natürlich auch großen Charme hat).