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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Ein ungewöhnlicher Text: Dina Nayeri schreibt in diesem sehr persönlichen Essay über den Glauben an die Endzeit und seine psychologischen wie politischen Folgen. Sie wuchs in einer evangelikalen Sekte auf, die in Iran nach der islamischen Revolution im Untergrund aktiv war (ja, auch in meinen Stereotypen über Iran war bisher kein Platz für so etwas). Sie erzählt von Menschen, die die Sehnsucht antreibt, dass alles zu Ende gehe. Der Wunsch, dass endlich abgerechnet wird – natürlich nur zum Nachteil der anderen, der „Ungläubigen“. „Manche Menschen wollen diese Welt nur brennen sehen“, wie Batmans Butler über den Joker sagt - und damit das Motto der meisten Terroristen zusammenfasst. Nayeris Familie flieht in die USA, wo die Tochter nicht etwa sicher ist vor dem Irrsinn. Sie trifft auf ein religiöses Umfeld, das ebenso besessen ist von der Endzeit. Hier verbringt man seine Zeit damit, in jegliche aktuelle Nachrichtenlage Zeichen für das nahende Ende hineinzuinterpretieren (bizarres Detail: Christliche Internet-Apokalyptiker haben derzeit Trumps Schwiegersohn Jared Kushner als Antichrist identifiziert).
Der Text beeindruckt nicht nur durch die abenteuerlichen Untergrundgeschichten aus Teheran (z. B. während Saddams Bomben fallen). Er ist auch ein flammendes Plädoyer für eine freie Gesellschaft – und macht klar, dass die keine nihilistische ist, kein „Nach mir die Sintflut“, sondern eben verdammt menschenfreundlich sein kann. Dina Nayeri lebt heute ein glückliches, säkulares Leben. Der Text kommt dabei ohne die Naivität und das Pathos aus, das andere solche Plädoyers „für den Westen“ oft unlesbar macht. Und er entlarvt den Egoismus hinter hochtrabenden religiösen Parolen:
But the yearning to escape is selfish and callous. It is removing yourself from the long story that gave you your life – taking a match to the book just because your chapter will one day end.
Quelle: Dina Nayeri EN theguardian.com
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Das beste, was ein Text für mich leisten kann, ist der Perspektivwechsel. Wenn es einem Text gelingt, die Welt durch fremde Augen zu sehen und zu verstehen, wird man offen für eine Erkenntnis, die mit reinen Fakten schwer zu vermitteln ist. Diesem Text gelingt dies wunderbar.